Während Ferrari derzeit traurig und ratlos aus der roten Wäsche schaut, strahlen die silbernen Gesichter bei McLaren Mercedes. "Das ist ein gutes Ergebnis", freute sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über die Ränge 3 und 7.

"Mal sehen wie es morgen läuft. Es sieht für uns nicht schlecht aus, unsere Strategie ist gut und wir gehen gut mit den Reifen um." Der dritte Startplatz unter den Top4 in Folge beweise, dass man auf dem "richtigen Weg" sei. "Und man sieht, dass auch Ferrari einmal stagnieren kann."

Das Ziel für das Rennen steht fest: "Wir wollen jetzt endlich Renault knacken." Zumindest Giancarlo Fisichella könne man schlagen, da man diesen "eher schnappen" könne als Alonso. "Wir sind der erste Verfolger von Renault. Alonso zu knacken ist keine einfach Aufgabe, aber wir werden es morgen versuchen."

Schon im Qualifying wäre Haug gerne an mindestens einem der gelb-blauen Autos vorbeigezogen. "Einen Renault hätten wir schon ganz gerne noch geschlagen und das wäre vielleicht auch möglich gewesen. Andererseits ist hier auch vom dritten Startplatz einiges möglich." Gerade angesichts der "guten" Starts der Silbernen. Trotzdem musste Haug anerkennen: "Alonso hatte hier wieder das Heft in der Hand, zumindest im Qualifying war es wohl kaum möglich ihn zu schlagen."

Dennoch sieht er sein Team schon das gesamte Jahr über "auf Augenhöhe" mit Ferrari. "Renault ist die erste Macht, dahinter sind Ferrari und wir aber gleichauf." Wie schwierig es sei in die Top10 zu gelangen, habe BMW Sauber heute bewiesen. "Heute Morgen hätte ich noch auf BMW gewettet, dann waren aber plötzlich beide draußen und Trulli überraschend drin."

Einen Reifenachteil für Bridgestone sieht der Schwabe nicht. "Ich glaube nicht, dass Bridgestone einen Nachteil hatte." Als Beispiel führt er das starke Abschneiden von Nico Rosberg an. "Ganz im Gegenteil, Bridgestone war hier schon immer traditionell sehr stark. Im Rennen rechne ich schon mit ihnen."

Außerdem gibt er zu Bedenken, dass auch jene Fahrer außerhalb der Top10 einen Vorteil haben: "Sie können ihre Lieblingsstrategie mit mehr Sprit auswählen - die Musik spielt also nicht nur unter den Top10." McLaren Mercedes habe wie üblich eine "gute" Strategie gewählt. "Wir werden sicherlich nicht die ersten sein, die an die Box fahren." Ob die Strategie ausreichen wird, um Fernando Alonso an seinem nächsten Saisonsieg zu hindern, weiß Haug natürlich nicht. Doch eins steht für ihn schon jetzt fest: "Es ist sicher kein Zufall, dass Alonso fünf Rennen gewonnen hat und dreimal Zweiter wurde - gut, dass er nächstes Jahr für uns fährt."