Viel wird derzeit in der Formel 1 diskutiert und spekuliert - vieles davon ist einfach nur "sinnlos" oder "belustigend", wie Nico Rosberg und Ralf Schumacher meinen. Doch eines steht fest: Renault sucht händeringend nach einem Motoren-Kunden.

Nicht unbedingt um damit das große Geld zu machen, sondern um dadurch ein Cockpit für Nachwuchsmann Heikki Kovalainen aufzutun. Vor einem Jahr rechnete Flavio Briatore noch damit, dass der Finne im Jahr 2007 "zu 90%" in der F1 Rennen fahren werde - und zwar für Renault. Doch jetzt ist ein anderer Finne verfügbar; Kimi Räikkönen soll im zweiten R27 neben Giancarlo Fisichella sitzen. Wohin also mit dem bisherigen Testfahrer?

Die Antwort könnte Red Bull Racing lauten, dort werden die Renault-V8 und der Finne schon seit einigen Tagen heiß gehandelt. "Renault kann sich durchaus vorstellen, nächstes Jahr noch ein Team mit einem Motor des aktuellen RS26-V8 zu beliefern - warum nicht Red Bull?", schürte RBR-Sportdirektor Christian Horner in der Kronenzeitung die Spekulationen.

Das Verlangen den Ferrari-Motor durch den Renault-Motor auszutauschen wird angeblich von Stardesigner Adrian Newey geschürt. "Unser Technikchef Adrian Newey möchte den besten Motor der Formel 1 haben", so Horner. Das wäre derzeit der RS26 aus Viry-Châtillon, wie Toro Rosso-Boss Gerhard Berger bestätigte: "Der Renault ist der stärkste Motor des Feldes." Eine Entscheidung soll bis zum 6. Juli fallen. Horner hält es auf alle Fälle für "durchaus möglich", dass Red Bull Racing 2007 mit Renault-Aggregaten an den Start geht. Für Toro Rosso blieben dann, wie mehrfach spekuliert wurde, die Ferrari-Triebwerke - nur Cosworth würde trotz eines gültigen Vertrages leer ausgehen. Aber selbst ohne Ausstiegsklausel: Geld spielt bei den roten Bullen kaum eine Rolle.

Laut Gerhard Berger ist der RBR-Renault-Deal zu "80 Prozent" im Kasten. Als einen der Wechselgründe gab Berger der spanischen AS zu Protokoll, dass Red Bull in diesem Jahr "Probleme auf dem Motorenbereich" gehabt hätte. Neben den angeblich falsch übermittelten Kühlungsdaten im Winter, bezieht sich dies vor allem auf einige Zuverlässigkeitsprobleme zu Beginn der Saison.