Nach der beeindruckenden Vorstellung und seinem vierten Saisonsieg von Lews Hamilton beim GP2-Rennen in Silverstone ist McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh davon überzeugt, dass der junge Brite auch in der Formel 1 eine große Zukunft vor sich hat. Eine Aussage, die Gerüchten neue Nahrung gibt, dass Hamilton schon in der Saison 2007 das zweite Cockpit der Silberpfeile neben Fernando Alonso besetzen könnte. Wahrscheinlich könne sich der 21-jährige sogar noch eher in die Liste der Grand Prix-Sieger einreihen als sein Landsmann Jenson Button, der bereits seit sechs Jahren vergeblich auf seinen ersten Sieg wartet, wagt Whitmarsh in den Raum zu stellen.

"Ich denke, er könnte es schaffen. Es hat die Fähigkeit dazu," meinte Whitmash im Interview mit Autosport. "Ich möchte jetzt aber nicht zu hart über Jenson urteilen. Ich glaube, Jenson ist ein sehr talentierter und schneller Fahrer, aber er hat sich bei Honda verpflichtet. Daher wünsche ich ihm momentan auch keinen Sieg, oder sollte ich etwa? Ich wünsche unseren Fahrern Siege."

Bisher hat man bei McLaren versucht, Hamilton so wenig wie Druck auszusetzen, Whitmarsh gibt aber zu, dass es sehr schwer sein würde, ihn nicht für ein Formel 1-Cockpit zu berücksichtigen, sollte die Saison weiter so verlaufen wie bisher. "Solche Leistungen machen es einem sehr schwer, oder nicht? Er hat das Alter und die Zeit auf seiner Seite und es ist phantastisch, Fahrer wie ihm im eigenen Haus zu haben wenn man sich über die Piloten für das kommende Jahr Gedanken macht."

Ein Wechsel in die Formel 1 und dann gleich in ein Top-Team wie McLaren ist aber ein großer Schritt und der Druck auf den Nachwuchsfahrer könnte vielleicht etwas zu groß sein, meinte Whitmarsh weiter. "Wir haben momentan auch andere gute Fahrer im eigenen Haus und wir werden mal abwarten, was in den kommenden Monaten passiert und dann sehen, wer den zweiten Platz neben Fernando ausfüllen wird." Auf die Frage, ob er denn sagen könnte, wie groß die Chance sei, Hamilton nächstes Jahr in der Formel 1 zu sehen, antwortete Whitmarsh: "Ich will das gar nicht. Wir machen uns da unsere eigenen Gedanken. Jegliche prozentuale Einschätzung würde sicher nur unnötigen Druck auf ihn ausüben und auch einen Mangel an Respekt für die Fahrer zeigen, die wir jetzt haben."

Das erste Ziel bei McLaren ist im Moment, das Auto weiter zu verbessern um künftig auch wieder siegreich sein zu können. "Momentan müssen wir unser Auto verbessern um in Montreal konkurrenzfähig zu sein und wenn wir das geschafft haben, dann werden wir uns darum kümmern, wer nächstes Jahr für uns fahren wird," so Whitmarsh abschließend.