Das Rennen in Spanien hat es wieder einmal gezeigt: Renault und Ferrari fahren in einer anderen Liga. Die beiden Williams-Fahrer mussten den Circuit de Catalunya auf der anderen Seite ohne Punkt verlassen, ihre Autos sind, besonders auf der Geraden nicht schnell genug, um mit der Spitze mithalten zu können. "Wir sind über unsere Leistung enttäuscht," so Teamchef Frank Williams im Interview mit Autosport. "Es ist ganz klar, dass unser Auto nicht schnell genug ist und es ist möglich, dass dieser mangelnde Speed darauf zurückzuführen ist, dass wir einige Dinge, die andere Teams getan haben, noch nicht getan haben, da wir dachten, dass es verboten würde", so Williams und spielte damit auf die flexiblen Flügel der Konkurrenz an.

Nachdem die FIA erst kürzlich eine gewisse Flexibilität der Flügel an Formel 1-Autos mehr oder weniger offiziell erlaubt hat, sieht Williams nun die Möglichkeit, seine Autos wieder konkurrenzfähiger zu machen, indem man sich den anderen Teams anpasst und auch auf diese aerodynamischen Hilfsmittel setzt. Williams' technischer Direktor Sam Michael meinte: "Wir wissen, wo wir schnell und wo wir langsam sind. Wir müssen daran arbeiten, den Luftwiderstand zu verringern, damit wir auf den Geraden konkurrenzfähiger werden."

"Dass Chassis selbst ist wirklich gut," so Michael weiter. "Auf einigen Kursen haben wir gesehen, dass wir nicht die gleiche Höchstgeschwindigkeit haben wie Ferrari. Wir sind zehn bis zwölf km/h langsamer und das tut uns weh." Das Licht bei Williams scheint beim Grand Prix von Spanien aufgegangen zu sein, als Ferrari-Pilot Felipe Massa mit 317,1 km/h die absolute Top Speed Marke setzte während Nico Rosberg im Williams gerade mal auf einen Wert von 307,4 km/h kam und sein Teamkollege Mark Webber gar nur auf 304,5 km/h.

Michael machte gleichzeitig aber auch klar, dass jegliche Arbeit, die man in Richtung flexibler Flügel in Angriff nehmen werde, strikt innerhalb des Reglements sei und man keinesfalls einen flexiblen Flügel einsetzen würde, der den Regeln widersprechen könnte. "Wir suchen nach Wegen, die Effizienz des Autos zu verbessern und den Luftwiderstand zu verringern. Alles was ich weiß ist, dass Aerodynamik-Teile, die sich bewegen verboten sind und ich bin auch sicher, dass keiner sie einsetzt." Andererseits würde aber natürlich auch jeder versuchen, die Autos schneller zu machen und das eben auf unterschiedliche Art und Weise.