Ralf, Du kannst mit dem Qualifying eigentlich zufrieden sein...

Ralf Schumacher: Im Großen und Ganzen sind war schon zufrieden. Da aber alles so eng zusammen liegt, hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr erhofft. Auf der anderen Seite hätten wir am Anfang des Wochenendes nicht damit gerechnet vor den beiden McLaren zu stehen.

Wie groß waren die Fortschritte bei den Reifen?

Ralf Schumacher: Wir haben bei den Reifen an den letzten Rennwochenenden sicherlich Fortschritte erzielt und trotz der relativ kurzen Zusammenarbeit mit Bridgestone schon viele Dinge entwickelt, die jetzt in die richtige Richtung gehen. Die Weiterentwicklungen helfen natürlich allen Bridgestone-Teams, wobei es für die Japaner sehr wichtig war, wieder ein paar neue Teams an Bord zu haben, die in eine recht isolierte Zusammenarbeit neue Ideen mitgebracht haben.

Kannst Du bestätigen, dass der Unterschied zwischen den harten und weichen Reifen relativ groß ist?

Ralf Schumacher: Nein, das ist nicht so.

Nico [Rosberg] erzählt das die ganze Zeit. Kann es sein, dass Williams zwei andere Reifenmischungen gewählt hat?

Ralf Schumacher: Nein, aber bei Williams würde mich das nicht wundern. Das Auto ist eben vom Charakter her sehr schwierig. Deshalb merken sie das vielleicht mehr als wir.

Du warst heute schneller als Jarno....

Ralf Schumacher: Das ist besser als andersherum, aber es ändert nichts daran, dass wir immer noch nicht um Siege mitfahren. Und das wäre mir wichtiger als schneller zu sein als mein Teamkollege.

Was erwartest Du von den Fahrern vor Dir?

Ralf Schumacher: Renault ist oftmals sehr konservativ unterwegs. Bei ihrem Vorsprung haben sie auch allen Grund dazu. Ich sehe drei Kandidaten die schneller in der Box sein werden, als man schauen kann und alles andere muss man abwarten.

Könnte man auch mit den weichen Reifen eine Zweistoppstrategie fahren? Mancheiner behauptet das...

Ralf Schumacher: Unglaublich. Wir könnten sogar einen Stopp fahren. [lacht]

Wo steht Ihr jetzt im Vergleich zur Konkurrenz?

Ralf Schumacher: Wir haben jetzt unsere Position eingenommen, die wir eigentlich von vorneherein hätten haben müssen. Schon in Malaysia war unsere Pace ganz gut. In Melbourne war natürlich etwas Glück dabei, aber von der Pace hat man gesehen, dass wir da hingehören. Trotzdem müssen wir noch etwas nachlegen.

Was ist für Euch morgen drin?

Ralf Schumacher: Ich hoffe, dass wir zumindest da bleiben, wo wir losfahren. Vielleicht können wir auch davon profitieren, dass die anderen mit ihrer Strategie sehr aggressiv fahren.

Ist eine Zweistoppstrategie besser als drei Stopps?

Ralf Schumacher: Es gibt natürlich verschiedene Zwei- und Dreistopp-Strategien. Aber eins ist klar: Wenn Michael einen guten Start hat, dann wird Fernando ihn nie anders als von hinten sehen.

Am Pressegespräch nahm für motorsport-magazin.com Karin Sturm teil.