Schlechte Nachrichten für Takuma Sato und Yuji Ide - der neue Super Aguri SA06, der eigentlich in Imola sein Debüt hätte geben sollen, wird nicht vor dem England-GP seinen ersten GP-Einsatz erleben. Bis dahin werden die beiden japanischen Piloten weiterhin mit dem SA05, dem umgebauten Arrows A23 Vorlieb nehmen müssen - das junge Team konnte mit dieser Übergangslösung einen überraschend guten Eindruck machen.

Die Originalidee des Teams war es, ab Imola eine modifizierte Version des 007-Hybridwagens, den Honda noch als British American Racing im Vorjahr respektive bei den Wintertests zum Einsatz brachte, als SA06 einzusetzen. Nur hat Honda große Bedenken wegen des Concorde Abkommens und hat sich bislang geweigert, Super Aguri den 007-Hybridwagen zur Verfügung zu stellen.

Super Aguri-Managing Director Daniel Audetto erklärte gegenüber Autosport: "Der Einsatz des neuen Wagens musste verschoben werden. Wir müssen einen komplett neuen SA06 herstellen, ohne dabei auf große Hilfe seitens Honda hoffen zu können, da sie ihre eigene Situation lösen müssen. Wir denken, dass wir nicht vor Silverstone fertig sein werden - daher entschlossen wir uns, den SA05 parallel zum SA06 weiter zu entwickeln, mit Komponenten des SA06."

Konkret sollen am SA05 folgende Verbesserungen durchgeführt werden: "Wir hoffen, dass wir das Gewicht reduzieren können und dass wir dann auch einen Ballast zur Verbesserung der Gewichtsverteilung hinzufügen können. Zudem wird es einige aerodynamische Komponenten geben, die bereits vom SA06 kommen werden."

Kalte Füße bei Honda

Obwohl die Scuderia Toro Rosso mit dem STR-01 de facto einen RB1 von Red Bull Racing zum Einsatz bringt und dabei aufgrund verschiedener vertraglicher Details in Zusammenhang mit dem Vorbesitzer Jaguar dennoch das Concorde Abkommen einhält, möchte Honda offenbar nicht diesen Weg beschreiten beziehungsweise keine "schlafenden Hunde aufwecken". Denn das Team steht nach der Tankaffäre im letzten Jahr bei der Sporthoheit FIA immer noch unter Bewährung, würde also bei einem weiteren Zwischenfall einen Ausschluss aus der Weltmeisterschaft riskieren. Außerdem hat sich Honda noch nicht zum neuen Concorde Abkommen ab 2008 bekannt.

Auf die Frage, ob es sich Honda in den nächsten Wochen eventuell noch anders überlegen könnte und sie den 007 doch noch freigeben könnten, antwortete Audetto: "Ich kann Honda nicht dazu zwingen, ihre Meinung zu ändern, daher müssen wir unseren eigenen Weg gehen."

Auf den Lorbeeren der Anerkennung, welche Super Aguri F1 für die rasche Aufstellung des Teams und die den Umständen entsprechend recht passable Performance entgegen gebracht wird, möchte sich das Team keinesfalls ausruhen. Audetto sagt: "Ja, wir haben bislang einen guten Job erledigt, aber das ist nicht gut genug, um einen Top 10-Platz in der Konstrukteurs-Meisterschaft erzielen zu können. Unser Ziel in diesem Jahr ist es jedoch, in die Top 10 der Teamwertung zu gelangen. Wir sind immer noch zwei Sekunden langsamer als die Autos von Midland und auch mit den geplanten Verbesserungen am SA05 werden wir diese nicht einholen können. Wir müssen also das neue Auto so bald wie möglich einsetzen, um Punkteränge erzielen zu können."