Während Jenson Button die ersten beiden Saisonläufe als Vierter und Dritter beenden konnte, blieb das Punktekonto von Honda-Neuzugang Rubens Barrichello nach den Rängen 11 und 10 leer. Für den Brasilianer war das alles andere als ein glänzender Einstand in seinem neuen Team.

Als Honda im Januar auf der spanischen Catalunya-Teststrecke nahe Montmelo zur Teampräsentation lud, konnte man die aufgeladene Elektrizität zwischen den beiden Starpiloten spüren. Zwar beschworen sie einhellig den Teamgeist - doch ihre Mimik sprach eine andere Sprache. Button und Barrichello haben beide etwas zu beweisen: Der eine möchte endlich seinen ersten Sieg einfahren - der andere möchte zeigen, dass er mehr als ein guter Nr.2-Pilot ist.

Barrichello ist sich darüber im Klaren, dass man bei Honda mehr von ihm erwartet. Doch der Brasilianer leidet noch an Umgewöhnungsproblemen. Die größte Umstellung ist für "Rubinho" wohl der Wechsel von Bridgestone- auf Michelin-Reifen. Gegenüber der Gazzetta dello Sport bestätigte Barrichello: "Ja, es ist wahr, ich finde es schwierig, mich an die Michelin-Reifen zu gewöhnen." Die winterlichen Testfahrten hätten diesbezüglich wegen der niedrigen Temperaturen wenig geholfen, sagt Barrichello. "Wir haben im Winter nicht bei jenem heißen Klima getestet, welches in Bahrain und Malasysia vorherrschte. Bei hohen Temperaturen verhalten sich die Michelin-Reifen ganz anders als jene von Bridgestone", erklärte der 33jährige.

Sein "schlechter Saisonstart" würde jedoch nicht nur an den Reifen liegen, fügte Barrichello hinzu. "Es ist das gesamte System - der Motor, die Traktionskontrolle - ich muss mich an all das gewöhnen, während mein Teamkollege damit vertraut ist", erklärte Barrichello. Zudem habe auch der Wechsel hin zu den V8-Motoren einen Teil zu den Anpassungsproblemen beigetragen: "Es haben sich so viele Dinge geändert - und im Moment ist alles sehr komplex."

Honda-Technikchef Nick Fry hat zuvor die Anpassungsprobleme seines Piloten bestätigt: "Wir müssen das Auto noch ein bisschen ändern, aber Rubens muss auch seinen Fahrstil an das Auto anpassen." Fry ist jedoch zuversichtlich: "Gebt ihm noch ein paar Rennen und er wird sich wohler fühlen." Das wäre auch nötig, denn schließlich möchte "Rubinho" noch in diesem Jahr einen Heimsieg mit dem Honda einfahren.