Es gibt wohl kaum jemanden im F1-Paddock, der den SA05 noch nicht als Museumsstück bezeichnet hat. Der ehemalige Arrows Bolide vom Typ A23, mit dem das Super Aguri F1 Team in die Saison starten wird, hat ja auch schon gute vier Jahre auf der Airbox.

Möglicherweise wird der SA05 aber noch länger als nur bei den geplanten drei Überseerennen in Bahrain, Malaysia und Australien zum Einsatz kommen. Denn nachdem das Team die Aerodynamik des SA05 so stark modifizieren musste, um dem Reglement zu entsprechen, blieben nicht mehr genügend Ressourcen und Personal um die Entwicklung des eigenen SA06 voranzutreiben.

"Wir mussten viele Modifikationen vornehmen, um die Crash-Tests zu bestehen", fügte Daniele Audetto hinzu. "Deshalb besteht eine große Möglichkeit, dass wir den SA06 nicht bis zum Europaauftakt in Imola fertig haben werden."

Aguri Suzuki und sein aufpoliertes Museumsauto., Foto: Sutton
Aguri Suzuki und sein aufpoliertes Museumsauto., Foto: Sutton

Allerdings wollte Audetto gegenüber Autosport nicht gänzlich ausschließen, dass der neue Wagen in Imola debütieren wird. "Wir geben alles dafür", kündigte er an. Aber selbst wenn der SA06 bis zum Europastart am 23. April bereit sein sollte, ein zweites Chassis dieses Typs wird es dann noch nicht geben.

"Wir würden gerne beiden Fahrern die Möglichkeit geben", so Audetto, "aber wenn wir nur ein neues Auto für Takuma Sato fertig haben können, dann wollen wir zumindest das schaffen."

Da es für Super Aguri ohnehin schon ein Kraftakt ist zwei fertige und reglementkonforme SA05 auf die Räder zu stellen, ist es durchaus möglich, dass man in den ersten drei Rennen auf ein Freitagsauto verzichten wird. Ein erster Hinweis darauf ist, dass Franck Montagny in Bahrain und Malaysia nur als Ersatzfahrer, aber nicht als Freitagstester agieren wird.

"Wir konzentrieren uns lieber auf das 2006er Auto", betonte Audetto. "Wir können vom SA05 nicht sehr viel lernen und es macht keinen Unterschied mit sechs oder mit fünf Sekunden Letzter zu sein." Zumindest schätzt man die eigene Leistungsfähigkeit realistisch ein.

Entsprechend möchte man den Saisonbeginn als Lernphase für das gesamte Team nutzen. "Wir wollen lernen, gute Boxenstopps absolvieren, verstehen wie man gute Strategien entwickelt und allen Selbstvertrauen geben. Deshalb sind wir aber keine Verlierer: Wir sind sehr professionell und wir werden diese Lernphase voll ausnutzen."