Irgendwo in Italien sollen sie es heute angeblich ein bisschen krachen lassen, der "Napoleon der Formel 1" und seine engsten Freunde. Sicher ist auf jeden Fall, dass Ferrari-Teamchef Jean Todt heute Samstag seinen 60. Geburtstag begeht. Und es wäre tatsächlich nicht ungewöhnlich, würden bei diesem runden Ereignis neben seiner Lebensgefährtin - dem früheren Bond-Girl Michelle Yeoh (zurzeit im Film "Geisha" zu sehen) - auch seine Mitstreiter aus dem berühmten Ferrari-"Dreamteam" zugegen sein - allen voran natürlich Michael Schumacher, zu dem Todt fast schon eine väterliche Beziehung aufgebaut hat.

Ob man bei diesem Gipfeltreffen, wenn es denn überhaupt stattfindet, auch gleich die Weichen für eine gemeinsame Zukunft über 2006 hinaus stellen wird, wie dies im Medienwald kolportiert wird, ist unbestätigt. Der Kölner Express berichtet über eine bevorstehende Vertragsverlängerung von Geburtstagskind Jean Todt - dies habe angeblich niemand geringerer als Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo in Italien durchsickern lassen, heißt es in dem Bericht. Eine Bestätigung dieser Spekulation ist bislang jedoch nirgends zu finden.

Motivationsspritze oder Entscheidungsgrundlage?

Für die Kollegen ist diese "Vertragsverlängerung" jedoch äußerst willkommen, denn man schließt daraus, dass die "Ferrari-Familie" bis 2008 zusammen bleiben würde. Dass Ex-Weltmeister Michael Schumacher immer wieder beteuert, dass er erst zur Saisonmitte, wenn er die Konkurrenzfähigkeit des Ferrari-Pakets abschätzen kann, eine Entscheidung hinsichtlich seiner persönlichen Zukunft treffen werde, ist für die Kollegen nur noch eine Motivationsspritze, denn: "Die Ferraristi brauchen immer Feuer!"

Das Ferrari-Dreamteam und der neue Hoffnungsträger., Foto: Sutton
Das Ferrari-Dreamteam und der neue Hoffnungsträger., Foto: Sutton

Tatsächlich kursieren schon seit einiger Zeit jene Gerüchte, wonach das gesamte "Dreamteam" sich nicht in alle Richtungen verabschieden sondern vielmehr eine Stufe höher innerhalb der Ferrari-Hierarchie aufrücken könnte. Kugelschreibersammler Jean Todt soll mittelfristig die Position von Di Montezemolo übernehmen, der sich dann ganz auf Mutterkonzern Fiat konzentrieren könnte. Technikdirektor Ross Brawn würde dann die Nachfolge von Todt als Teamchef antreten. Brawn erklärte im Rahmen der Präsentation des neuen 248 F1: "Wir besprechen derzeit meine zukünftige Rolle. Ich bin bei Ferrari sehr glücklich und mit den Dingen sehr zufrieden. Ich würde gerne auch zukünftig bei Ferrari bleiben."

Und schließlich hat auch bereits der langjährige Erschaffer der Ferrari-Boliden, der Brite Rory Byrne, seine Unfähigkeit, die Roten zu verlassen, eingestanden und für 2006 und 2007 einen Vertrag als Berater unterzeichnet. Womit sein Nachfolger Aldo Costa, der seit dem Vorjahr für die roten Boliden verantwortlich zeichnet, sich weiterhin der Ratschläge seines Mentors bedienen kann - auch wenn der 248 F1 das erste wirklich ausschließlich unter seiner Leitung entstandene "Baby" darstellt. Byrne ist aber, derzeit zumindest, immer noch der einzige der Genannten, der offiziell über das Jahr 2006 hinaus für die Scuderia arbeiten wird. Alles andere ist Spekulation. Und auch wenn die Vertragsverlängerung des "Schumi-Dreamteams" noch so ersehnt wird: Es ist davon auszugehen, dass Michael Schumacher, der Schlüsselfaktor, seine Zukunftsentscheidung nicht im Rahmen einer Geburtstagsparty, sondern aufgrund der zur Saisonmitte vorliegenden Fakten treffen wird.