Seit Jahren spielen die Reifen nicht nur sprichwörtlich die Rolle des schwarzen Goldes. Passen die vier schwarzen Gummiwalzen, können damit wertvolle Zehntel gutgemacht werden. Andererseits können falsche Reifen zu einer katastrophalen Saison führen, wie sie Ferrari im letzten Jahr erlebte. Ganz zu schweigen vom Indy-Debakel des Vorjahres...

Für die kommende Saison erwarten viele Experten ein Comeback von Bridgestone, die im letzten Jahr mit den langlebigen Pneus nicht zu Recht kamen. Ab dieser Saison erlaubt das Reglement wieder Reifenwechsel, was Ferrari und Bridgestone 2004 zu einem ungefährdeten Titelgewinn verhalf.

In den Reihen der Franzosen gibt man sich angesichts dieses theoretischen Nachteils gelassen. "Michelin schlägt sich sehr gut", verriet Giancarlo Fisichella gegenüber Autosport. "Wir haben ein gutes Performance-Level auf der ersten Runde und die Konstanz ist ebenfalls gut."

Bis auf gelegentliches Graining bei bestimmten Streckentemperaturen sieht Fisichella keine Probleme. "Insgesamt sehen sie besser als Bridgestone aus."

Die gleiche Meinung vertritt BMW Sauber Pilot Nick Heidfeld. "An der Reifenfront gehe ich davon aus, dass Michelin weiterhin vorne liegen wird", sagte der Mönchengladbacher letzte Woche im Interview mit motorsport-magazin.com. "Es gab einige Leute, die Bedenken hatten, dass Michelin nicht alles geben könnte, weil sie zum Saisonende aus der F1 aussteigen. Aber dem kann ich mich nicht anschließen. Wir sind bei jedem Test fast täglich dabei neue Mischungen und Konstruktionen zu testen. Michelin gibt wirklich alles und ich bin mir sicher, dass sie mit einem WM-Titel abtreten möchten."

Trotzdem gestand auch Quick Nick ein, dass das neue Reglement "eher Bridgestone als Michelin" entgegenkomme. "Die Franzosen waren im letzten Jahr sehr stark, als man die Reifen während des Rennens nicht wechseln durfte, womit Bridgestone ein bisschen mehr zu kämpfen hatte. Dennoch denke ich, dass Michelin nach wie vor die Oberhand besitzt."