Über mangelnde Publicity muss sich Toyota derzeit nicht beklagen. Immerhin spricht der Manager des weltweit erfolgreichsten Rennfahrers aller Zeiten öffentlich darüber, dass er einen Wechsel zu Toyota zumindest für möglich hält. Und Willi Weber hat bekanntlich mit Ex-Schützling Ralf bereits einen Schumacher nach Köln gelotst - nicht nur, weil er bei diesem Deal den Coup seines Lebens abschließen konnte, sondern sicher auch deshalb, weil man dem japanischen Automobilgiganten doch einiges zutraut. Und im Grunde hat Toyota von Beginn an klipp und klar erklärt, dass der Gewinn der Formel 1-Weltmeisterschaft das Ziel des Unternehmens ist. Und weil das Budget in der Formel 1 wichtig und dieses bei Toyota ausreichend vorhanden ist, lächeln nur noch wenige über die Ziele des Konzerns.

Zwar hat Toyota seinen ehrgeizigen Fünfjahresplan zwischenzeitlich korrigieren müssen - doch im letzten Jahr gab es eine merkliche Steigerung, es konnten einige Podestplätze errungen werden. Und so verwundert es wenig, wenn auch Ralf Schumacher seine Ziele nach oben geschraubt hat. Schumacher erklärte gegenüber Autosport: "Das Ziel für die Saison 2006 ist, ein paar Rennen zu gewinnen. Und ich denke, dass dies nach den Podestplätzen, die wir im letzten Jahr erringen konnten, auch realistisch ist. Die Menschen außerhalb des Teams erwarten von uns ein oder zwei Rennsiege - und ich denke, dass dies durchaus möglich ist."

Rennsiege wären auch nötig, um jenen kurios anmutenden Gedanken von Manager Willi Weber weiter zu spinnen, wonach sein Schützling Michael Schumacher bei den in Köln stationierten Japanern tatsächlich eine dritte Ära beginnen könnte. Ralf Schumacher, der sich im letzten Jahr von Weber getrennt hatte, kann sich seinen Bruder als Teamkollegen zwar prinzipiell vorstellen, mag aber nicht so recht an einen solchen Transfer glauben. Ralf erklärte gegenüber der Gazzetta dello Sport: "Natürlich wäre es kein Problem für mich, mit meinem Bruder im gleichen Team zu fahren - aber ich kann mir das nicht vorstellen, denn Michael wird Ferrari niemals verlassen."

Auch an einen Rücktritt seines Bruders am Ende der kommenden Saison kann Ralf Schumacher nicht wirklich glauben: "Wenn du in die Formel 1-Welt kommst, denkst du, dass du nach zwei oder drei Jahren genug haben wirst. Doch stattdessen ist es so, dass du mit jedem Rennen immer mehr Freude an der Formel 1 verspürst. Das ist auch der Grund dafür, warum Michael hier ist und warum er nicht zurücktreten möchte."