Max Verstappen rückt das Kräfteverhältnis nach dem Ferrari-Sieg in Australien wieder zurecht: Der Weltmeister fuhr im 1. Freien Training zum Japan GP Bestzeit. 1:30,056 Minuten benötigte der Red-Bull-Pilot für eine Runde um den 5,807 Kilometer langen Suzuka International Racing Course. Melbourne-Sieger Carlos Sainz zeigte sich erneut stark, Logan Sargeant sorgte für den Zwischenfall der Session, als er im reparierten Albon-Auto heftig abflog.

Das Ergebnis: Knapp zwei Zehntelsekunden war Verstappen im finalen Outing auf den Soft-Reifen schneller als Teamkollege Sergio Perez. Wenige Tausendstel dahinter landete Carlos Sainz im Ferrari. Dahinter klaffte bereits eine größere Lücke auf das Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton. Knapp eine halbe Sekunde fehlte den Silberpfeilen auf die Verstappen-Bestzeit. Erst dahinter sortierte sich Charles Leclerc im zweiten Ferrari ein.

Fernando Alonso wurde Siebter, Oscar Piastri Achter. Lokalmatador Yuki Tsunoda fuhr in seinem Racing Bull auf Rang neun, Lando Norris komplettierte die Top-10. Für einen kleinen Aufwärtstrend bei Alpine sorgte Esteban Ocon auf Platz elf. Nico Hülkenberg landete auf Rang 13. Ayumu Iwasa, der im 1. Training Daniel Ricciardo vertrat, wurde vor heimischer Kulisse 16.

Die Zwischenfälle: Zur Halbzeit musste das Training für rund zehn Minuten mit Rot unterbrochen werden. Logan Sargeant hatte seinen Williams am Ausgang der Esses in der Dunlop-Kurve verloren. Der US-Amerikaner kam am Kurvenausgang mit den rechten Reifen auf den Kerb und leicht aufs Gras, blieb aber voll auf dem Gas. Weil an dieser Stelle auch eine andere Streckenvariante befahren werden kann, wird der Kerb hier kurzzeitig von einem Asphaltband unterbrochen.

Sobald Sargeant mit der rechten Fahrzeugseite wieder auf Kerb und Auslaufzone fuhr, verlor er die Kontrolle über seinen Boliden und flog ab. Der Williams schlug zunächst mit der Front in den Reifenstapel ein, drehte sich durch die Wucht des Aufpralls und schlug noch mit dem Heck ein. Trotz zahlreichem Karbonschrott sollte aber zumindest das Chassis nichts abbekommen haben.

Sargeant musste beim Australien GP vor zwei Wochen zusehen, weil Teamkollege Alexander Albon im 1. Training abgeflogen war und dabei das Chassis beschädigt hatte. Mangels Ersatz-Chassis musste Sargeant sein Auto abgeben. In der Zwischenzeit konnte Williams das Unfall-Chassis reparieren, ein Ersatz-Chassis soll aber erst zum GP in Miami kommen. Der britische Traditionsrennstall brachte aber auch einige Aero-Updates mit nach Suzuka. Ob davon genügend Ersatzteile vorhanden sind, ist fraglich. Möglicherweise muss Sargeant den Rest des Wochenendes mit einer älteren Spezifikation fahren.

Bei der Wiederaufnahme der Session knapp 20 Minuten vor dem Ende gab es Ärger für Nico Hülkenberg. Der Haas-Pilot war am Boxenausgang so ungeduldig, dass er einen langsameren Racing Bull überholte, indem er die weiße Linie überfuhr. Rennleiter Niels Wittich verwarnte Hülkenberg mit der schwarz/weißen Flagge.

Die Technik: Erstmals in dieser Saison brachten mehrere Teams größere Aero-Updates. Sichtbar sind die neuen Teile vor allem bei Aston Martin. Der Rennstall von Mike Krack hat neue Seitenkästen im Angebot. Bis auf Mercedes und Haas haben alle Teams neue Teile im Gepäck. Bei Mercedes gibt es nach dem kapitalen Motorschaden bei Lewis Hamilton in Australien aber immerhin ein neues Triebwerk. Ebenfalls mit neuen Motoren unterwegs: Sergio Perez, Esteban Ocon und Yuki Tsunoda.

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