49 Punkte nach zwei Saisonrennen – und das trotz Ausfall von Carlos Sainz. Der Saisonstart 2024 ist im Vergleich zu 2023 ein Erfolg für Ferrari. Für Red Bull reicht es dennoch nicht. Wo liegen die Schwächen des SF-24? Und wie weit sind Max Verstappen und Red Bull wirklich entfernt?

Vasseur: F1-Auto 2024 konstanter und leichter zu fahren

Damit liegen nach zwei Rennen bereits 38 Punkte zwischen Ferrari und Red Bull. Immerhin: Letztes Jahr waren das noch 61 Punkte. Ferrari hat 23 Punkte mehr auf dem eigenen Konto. Trotzdem liegen Welten zwischen den beiden Autos. Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur will sich aber wie gewohnt nur auf die eigene Entwicklung konzentrieren. Und die ist bei Ferrari 2024 durchaus positiv.

"Letztes Jahr in Jeddah hatten wir ungefähr eine Sekunde Rückstand hatten. Dieses Jahr war das, sobald wir in sauberer Luft waren, eher 4 bis 5 Zehntelsekunden", so Vasseur. Immerhin scheint die Scuderia 2024 auch im Rennen konkurrenzfähig und so klare zweite Kraft im Formel-1-Feld. "Der Fakt, dass wir die schnellste Runde fahren konnten, obwohl Norris und Hamilton mit den Softs gepusht haben, ist auch ein Zeichen für Verbesserung was das Management der Reifen und die Konstanz angeht."

Doch was nun? Der Saisonstart ist geglückt, nun hat die Scuderia innerhalb der aktuellen Reglement-Periode noch knapp zwei Jahre Zeit, um die Lücke zu Red Bull zu schließen. "Wir haben Upgrades, die kommen werden. Wenn wir uns das letzte Jahr angucken, hat McLaren große Fortschritte gemacht", so Vasseur. Der Teamchef relativiert aber auch. "Aber sie haben eher Leistung innerhalb ihres Pakets freigeschaltet, als andere Probleme zu beheben."

Im vergangenen Jahr hatte die Scuderia insbesondere Probleme mit der Langlebigkeit der Reifen und der Performance im Rennen ganz allgemein. Während die Roten mehrere Pole-Positions feiern konnten, sprang 2023 gerade einmal ein Sieg heraus.

2024 scheint Ferrari etwas Quali-Performance zugunsten einer besseren Renn-Performance geopfert zu haben. Im Zuge dessen scheint auch die Fahrbarkeit des Autos besser zu sein.

"Das Auto ist heute einfacher zu fahren als vor einem Jahr. Das ist eine gute Basis für die Entwicklung. Das hat aber nichts mit der Performance zu tun. Die Fahrer können das Auto einfacher für sich gewinnen, das ist eine wichtige Verbesserung", so Vasseur.

Leclerc: Kein Reifenverschleiß, eher Temperaturprobleme

Damit gilt es nun nur noch die Bereiche auszumachen, in denen Ferrari Zeit auf Red Bull verliert. "Wir hatten Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Erst dann konnten wir pushen. Dass ich Autos während meines Warm-Ups überholen musste, hat es nicht leichter gemacht", beschreibt Charles Leclerc seine Situation in Saudi-Arabien.

"Das war für uns schwieriger als für Red Bull. In diesem Zeitraum sind sie auch ihre Lücke herausgefahren, die dann mehr oder weniger bis zum Ende stabil geblieben ist", so Leclerc. Demnach wäre der Ferrari gar nicht so weit vom Red Bull im Renntrimm entfernt.

Frederic Vasseur schiebt dieser Vorstellung allerdings einen Riegel vor. "Das ist schwierig einzuschätzen, da wir nicht wissen ob sie am Maximum waren."Ob die aktuelle Reglement-Periode durch die aktuelle Red-Bull-Dominanz fehlgeschlagen ist, erfahrt ihr hier.