Formel 1 Fahrernoten Silverstone: Norris bricht Ranking-Rekord!

Seit 2019 gibt es das Fahrer-Ranking von Motorsport-Magazin.com in seiner aktuellen Form, und seit Australien 2019 hatte der absolute Rekord gehalten. Bis jetzt. Lando Norris, Oscar Piastri und McLaren zertrümmern in Silverstone alle Bestmarken der MSM-Ranking-Geschichte. Ihr, die Leserinnen und Leser, habt entschieden: Die Norris-Fahrt auf P2 war die beste Einzel-Leistung der letzten viereinhalb Jahre Formel 1!

Mit einem Gesamt-Schnitt von unglaublichen 1,06 gewinnt Norris in Silverstone, nachdem er seinen McLaren in die erste Startreihe gestellt hatte, kurz sogar führte, und am Ende des Rennens Lewis Hamilton trotz härterer Reifen nach dem Safety Car abwehren konnte. Aber das ist noch nicht alles, was McLaren angeht.

Norris & Piastri: Beste Teamleistung der Ranking-Geschichte

Mit einem Schnitt von 1,13 sorgt Oscar Piastri im Silverstone-Ranking für einen McLaren-Doppelsieg, nachdem ihn das Safety Car um einen verdienten dritten Platz gebracht hatte. Damit beträgt der Team-Notenschnitt beeindruckende 1,1. Max Verstappen (1,26) und Alex Albon (1,45) hätten bei so manch anderem Rennen wohl gewinnen können. So sehen sie geradezu alt aus.

Der absolute Noten-Rekord hatte seit den ersten beiden Rennen der Saison 2019, also direkt nach der Einführung des neuen MSM-Ranking-Systems mit Schulnoten-Bewertung durch Leser und drei Redakteure Bestand. Valtteri Bottas' dominanter Australien-Sieg und Charles Leclercs tragisch aufgrund eines Defekts davongeschwommener erster Sieg in Bahrain wurden damals je mit 1,07 honoriert.

MSM-Leserliebling Lando Norris krallt sich den Rekord

Bottas und Leclerc müssen die oberste Stufe des MSM-Treppchens jetzt für Norris räumen. Der holt sich nicht nur den Rekord, sondern ist der erste Formel-1-Pilot, der schon zwei Mal im "Club 1,0" vertreten ist. Schon 2020 in Österreich löste er mit 1,08 sein Ticket. Der exklusive Club umfasst neben Norris bislang Bottas, Leclerc, Sergio Perez, George Russell und Fernando Alonso.

Formel-1-England hat nach Silverstone allen Grund zu feiern. Verstappen auf dem dritten Ranking-Platz sieht einsam aus. Vorne die McLaren, hinter ihm Alex Albon, George Russell und Lewis Hamilton. Dann Fernando Alonso im Aston Martin. Erst Charles Leclerc im Ferrari auf dem achten Platz hat keinen England-Bezug.

Nico Hülkenberg schaffte es trotz Pech in die Top-10. Lance Stroll holte den letzten Platz mit einem Schnitt von 4,21, nachdem er unter anderem Pierre Gasly achtlos abräumte. Nur knapp vor ihm allerdings Nyck de Vries, dessen kleiner positiver Formtrend inzwischen wieder verblasst ist. Sergio Perez' P17 nach Qualifying-Pleite ist auch alles andere als positiv.

Formel 1 Silverstone: Safety Car rettet Rennen

Nachdem Verstappen Norris in Runde fünf erst einmal überholt hatte, stagnierte der Großbritannien-GP 2023 lange. Erst ein kleines Magnussen-Feuer brachte ein Safety Car auf die Strecke, und damit Würze in die Schlussphase. Ausreichend für Bestnoten war dieser Sprint jedoch nicht. 2,61 bedeutet trotzdem, dass Silverstone als das nach Monaco zweitbeste Rennen der Saison 2023 bewertet wurde.

Lesernote Rennen: 2,23
MSM-Note Rennen: 3,00
Gesamtnote Rennen: 2,61

Fahrerranking Silverstone 2023: Die MSM-Noten

F1-Fahrerranking Silverstone 2023: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: Oscar Piastri
Negativer Härtefall: Sergio Perez
Beide McLaren-Fahrer haben natürlich den positiven Härtefall verdient. Ich wählte Oscar Piastri, weil mich erst kürzlich Freunde auf ihn angesprochen hatten, die vom Australier nach dessen großen Vorschusslorbeeren enttäuscht waren. Ich finde, Piastri fährt eine sehr starke Rookie-Saison. In Silverstone war er fast genauso schnell wie Lando Norris und machte ebenfalls keinen einzigen Fehler. Dass er nicht auf dem Podium war, war schlichtweg Pech. Mit Pech kann man bei Sergio Perez langsam nicht mehr argumentieren. Die Qualifying-Leistungen müssen schlichtweg besser werden. Der Mexikaner hat nur Glück, dass sich die Red-Bull-Konkurrenz auf Rang zwei immer fleißig abwechselt. Sonst wäre das Marko-Argument, dass Perez ja Zweiter der WM ist, wohl nicht mehr lange gültig.

Florian Niedermair
Positiver Härtefall: Alex Albon
Negativer Härtefall: Nyck de Vries
Die ganz große Williams-Sensation ist ausgeblieben. Aber irgendwie war ja auch damit zu rechnen, dass die starke Freitagspace doch nicht ganz das reale Kräfteverhältnis widerspiegelt. Dass Alex Albon dennoch wieder satt punkten konnte, spricht auch für seine Zweikampf-Qualitäten und das, obwohl der FW45 für einmal nicht das schnellste Auto auf der Geraden war. Natürlich fiel das Safety Car günstig für ihn, aber es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man als Fahrer diese Situation auch in Punkte ummünzt. Für Nyck De Vries hingegen war das Wochenende ein Sinnbild seiner Formel-1-Saison. Es war nicht herausragend schlecht, aber eine Antwort auf die Kritik aus den eigenen Reihen sieht anders aus. Kleine Fehler im Rennen und eine klare Niederlage im Qualifying ergeben in Kombination mit dem bisherigen Saisonverlauf eine giftige Mixtur. Er scheint sich einfach nicht aus der Gefahrenzone befreien zu können.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Lando Norris
Negativer Härtefall: Lance Stroll
Ich gönne mir damit die angemessene Huldigung von Lando Norris, der für seinen ersten Sieg in der Formel 1 wirklich überfällig ist. Wenn wir ihm dabei zuschauen dürfen, wie er in wettbewerbsfähigem Material Lewis Hamilton in Schach hält, dann wird schnell klar, warum er sich all das Lob verdient hat. Auf der Suche nach Ranking-Statistiken stellte ich am Montag aber auch fest, dass Lance Stroll von allen aktiven Fahrern die meisten Rennen mit einem Noten-Schnitt von 5 oder schlechter vorweisen kann. Fünf an der Zahl. So schlimm war Silverstone zwar nicht, aber gut war das auch nicht. Beide Aktionen gegen Pierre Gasly - das Überholen abseits der Strecke, und die letztendliche Kollision - waren alles andere als sauber.

Formel 1 Fahrerranking Silverstone 2023: Gesamtergebnis User & MSM

Die Top-5 im MSM-Saisonranking 2023 nach Silverstone

Im Saison-Schnitt bleibt Verstappen mit 1,39 unangefochten vorne. Die schwachen Aston-Martin-Leistungen und fehlende Ausrufezeichen von Fernando Alonso bedeuten, dass der Spanier langsam an Boden auf den Weltmeister verliert. Er hat aber noch ausreichend Puffer auf das Hauptfeld, welches nach wie vor von Lewis Hamilton angeführt wird. Doch Lando Norris kommt näher.

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Langjährige MSM-Leser kennen das Ranking bereits, das inzwischen bewährte System der Vorjahre bleibt auch 2023 erhalten. Direkt nach dem Zieleinlauf jedes Grand Prix rufen wir euch in unserem Formel-1-Liveticker zum Rennen und hier im Artikel zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag (bei abendlichen Übersee-Rennen auch länger) könnt ihr bewerten, was das Zeug hält.

Aus dem Mittelwert eurer Noten ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote. Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew rund um Christian Menath, Florian Niedermair und Markus Steinrisser, ebenfalls die Leistungen aller Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note zu gleichen Teilen. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die beste Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18:00 Uhr am Montagabend.