Die sieglose Phase dauere jetzt schon ein bisschen zu lange, befand Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei den Ferrari-Days in Mugello. Der Gazzetta dello Sport verriet er, dass er große Hoffnung hegt, dass Siebenfachweltmeister Michael Schumacher noch länger bei der Scuderia bleiben werde: "Michael Schumacher muss seine Zukunft selbst entscheiden. Wenn er mit uns weitermachen will, werde ich ihn natürlich kräftig umarmen. Denn ich bin mir sicher, dass wir mit ihm noch viel gewinnen können. Wenn er aber aufhören möchte, werde ich ihm dennoch danken - denn er wird in meiner ganz persönlichen Formel 1 immer die Nr. 1 bleiben."

Für Michael Schumacher war bereits vor dem ersten Rennen klar, dass es Probleme geben würde - das Ausmaß der Katastrophe war damals jedoch noch nicht absehbar: "Schon im Jänner und Februar hatte ich begriffen, dass uns ein schwieriges Jahr bevorsteht. Auch wenn der neue Wagen noch nicht fertig war, gab es beunruhigende Anzeichen dafür. Ich habe mit dem Präsidenten und den Technikern über die Probleme gesprochen - wir hatten jedoch die Hoffnung, dass sich die Lage bessern würde. Die Überraschung war, dass sich die Situation von einem Jahr zum anderen derart verschlechtert hat, ohne Aufholmöglichkeiten."

Der Siebenfachweltmeister richtete einige Worte an seinen besorgten Präsidenten: "Wir sind sehr motiviert. Nach einem derartigen Jahr, wollen wir zeigen, was Ferrari wirklich kann. An Motivation hat es mir auch in diesem Jahr nicht gefehlt. Am Steuer bin ich hundertprozentig dabei. Alles hängt davon ab, wie jung man sich im Kopf fühlt. Und ich fühle mich sehr jung im Kopf. Ich denke nie daran, wann ich aufhören werde - Montezemolo kann beruhigt sein." Konkrete Worte zu einer Vertragsverlängerung über das Jahr 2006 hinaus fand Michael Schumacher jedoch nicht.