Was bislang geschah...

Normalerweise beginnt der PR-Arbeitsdonnerstag für die 20 F1-Piloten erst am Nachmittag. Doch die Zeitverschiebung zwischen Südamerika und Europa verlangt auch den Fahrern ein Opfer ab: Die offizielle FIA-Pressekonferenz fand bereits zur Mittagszeit um 11:00 Uhr Ortszeit statt.

Noch früher stellten sich Jenson Button und die Teamoberen von British American Racing. Bereits um 9:00 Uhr trafen sich Button, Nick Fry und Gil de Ferran im Grand Hyatt Hotel in Sao Paulo mit den Medienvertretern. Das große Thema war natürlich der Verbleib des Briten bei den Weißen.

Das Ergebnis der PK lässt einfach zusammenfassen: Für Button ist der Verbleib in Brackley die "nicht gerade billige" Summe "wert", die er für seine Vertragsauflösung an Sir Frank Williams entrichten muss. Sein Ziel lautet unterdessen mit dem Team den "WM-Titel" zu gewinnen.

Die FIA-Talkshow zum Thema F1-Babys., Foto: Sutton
Die FIA-Talkshow zum Thema F1-Babys., Foto: Sutton

Nicht viel anders äußerte sich sein nächstjähriger und "gleichberechtigter" Teamkollege Rubens Barrichello auf der offiziellen FIA-Donnerstags-PK. Auch er möchte mit B·A·R Siege und Titel feiern. Das große Thema der Pressekonferenz war jedoch wieder einmal der Nachwuchs: Schließlich saßen mit Juan Pablo Montoya, Antonio Pizzonia und Rubens Barrichello gleich drei Papas hinter den Mikrofonen. Nur Felipe Massa und Tiago Monteiro mussten bei diesem Thema passen.

Und was haben wir gelernt? Für Rubinho gibt es nichts Schöneres als "nach einem langen Arbeitstag" nach Hause zu kommen und beim frisch geborenen Söhnchen Fernando "die Windeln zu wechseln".

Wie es weiter geht...

Das Freie Training Viele Bodenwellen erwarten die 25 Piloten auf der Buckepiste von Interlagos. Ansonsten dürfen wir auch in Südamerika mit dem üblichen Kräfteverhältnis rechnen: Die beiden Testfahrer Ricardo Zonta und Alex Wurz werden sich mit den beiden McLaren-Stammfahrern ein Duell um die Spitzenplätze liefern. Wenn die Franzosen von Renault ihren Aufwärtstrend der Silverstone-Tests fortsetzen können und ihr Vertrauen in die aerodynamischen Verbesserungen sowie die neue Motorenausbaustufe gerechtfertigt ist, dann können aber vielleicht auch Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella in den Kampf um die Topzeiten eingreifen. Freitags lassen es die Gelb-Blauen aber normalerweise eher langsam angehen, weswegen ihre wahre Stärke möglicherweise erst am Samstag zum Vorschein kommen könnte.

Die Rumpelstrecke ist bereit für die F1., Foto: Sutton
Die Rumpelstrecke ist bereit für die F1., Foto: Sutton

Die Reifen Bei Ferrari achten natürlich alle gespannt auf die von Präsident Luca di Montezemolo angekündigten Bridgestone-Superreifen, welche den Roten in den letzten drei WM-Läufen noch einen Sieg einbringen sollen. Bald wird sich herausstellen, ob dies nur ein Motivationstrick des Italieners oder die Wahrheit war. Michelin dürfte dem Rennen jedenfalls gelassen entgegensehen können.

Die Motoren Elf Fahrer treten in Interlagos turnusgemäß mit einem frischen Aggregat an. Vier weitere dürfen aufgrund ihres Ausfalls in Belgien ebenfalls straffrei mit einem neuen Motor an den Start gehen. Für Jenson Button, Jacques Villeneuve, Ralf Schumacher, Narain Karthikeyan und Christijan Albers heißt es hingegen das gleiche Aggregat wie auf der Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps zu benutzen.

Das Wetter Apropos Spa-Francorchamps: Wenn es nach den brasilianischen Wetterfröschen geht, dann erwartet den F1-Tross auch an diesem Wochenende ähnliches Wetter wie in den Ardennen. Sprich: Viel Regen und eine nasse Piste. Während sich das Niederschlagsrisiko am Freitag noch zwischen 20 und 30% bewegt und Temperaturen zwischen 15 und 23 Grad vorausgesagt sind, könnte es am Renntag zu einer Wiedehrolung der berüchtigten Regenrennen kommen. Dann nämlich steigt die Regenwahrscheinlichkeit auf 80-90%. Am Samstag wird ab Nachmittag mit Regen gerechnet, was durchaus zu einem abwechselungsreichen Qualifying führen könnte.

Die Pressekonferenz Nicht schon am Morgen, sondern wie gewohnt erst nach den Freien Trainings steigt dann am Freitagnachmittag die Freitags-Pressekonferenz. Diesmal sind Ross Brawn, Sam Michael, Pat Symonds und Geoff Willis geladen. Die Themen werden sich also rund um die Ferrari-Krise, die Williams-Zukunft, den WM-Titel sowie den Button-Deal drehen. Aber auch die Zukunft der Formel 1 und deren Reglement werden sicherlich nicht zu kurz thematisiert werden.