Seit 2014 ist die Formel 1 mit Hybrid-Motoren unterwegs. Und das wird auch noch bis auf weiteres so bleiben. 2026 wird die nächste Power-Unit-Revolution erwartet. Doch wie werden die Formel-1-Antriebseinheiten dann aussehen?

Toto Wolff sprach letzte Woche am Rande des Türkei Grand Prix über seine Vorstellungen des Formel-1-Motors der Zukunft. Auch er begrüßte die Beibehaltung des Hybrid-Antriebs in der Königsklasse.

Abgesehen davon, solle das derzeitige Motor-Reglement stark überarbeitet werden. Zum einen fordert der Mercedes-Teamboss einen größeren Anteil von Batterieantrieb in Formel-1-Antriebseinheiten. "Wir müssen Hybrid-Leistung dazugeben, um für ein besseres Verhältnis zwischen dem Verbrennungsmotor (ICE) und den elektrischen Komponenten zu sorgen", so Wolff. Bereits in der Vergangenheit sprach der Österreicher davon, die Leistung der Hybrid-Komponente auf 50 Prozent anzuheben.

Wolff erklärt seinen Gedankengang durch die laufenden Innovationen auf der Straße, die zunehmend in Richtung Elektro-Antrieb gehen. "Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Autoindustrie in Richtung Elektro entwickelt. Aber auch die Verbrennungsmotoren verändern sich."

Toto Wolff: "Nachhaltiger Treibstoff die Zukunft"

Eine Innovation bei den Verbrennungsmotoren sind der zweite Punkt von Wolffs Idee für die Motor-Zukunft in der Formel-1. Im Zentrum seiner Überlegungen: Ein nachhaltigerer Antrieb. "Abgesehen von mehr elektrischen Komponenten, sind nachhaltige Treibstoffe definitiv die Zukunft. 2025 sollte die Formel 1 zu 100 Prozent von nachhaltigem Kraftstoff angetrieben werden."

Welche Alternativen hat die Formel 1 aber zum Sprit aus fossilen Energieträgern? Infrage kommen derzeit zwei Alternativen: Einerseits biologische Treibstoffe, die aus Getreide oder Lebensmittelabfällen hergestellt werden. Eine andere Möglichkeit bieten synthetische Kraftstoffe, deren Herstellung im Labor erfolgt.

Im Moment werden in der Formel 1 bereits biologische Komponenten eingesetzt. Aber mit einem Anteil von 5,75 Prozent sind diese noch verschwindend gering. Langfristig plant auch die Formel 1 mit 100-prozentigem nachhaltigen Kraftstoff. Der Anteil von Bio-Kraftstoffen soll zu diesem Zweck zunehmend erhöht werden. Dies ist Teil des Plans bis 2030 Co2-neutral zu werden.

Wolff gegen Formel-1-Plan: "Biosprit-Revolution auf einen Schlag"

Doch Toto Wolff stellt sich gegen eine schrittweise Erhöhung dieses Biosprit-Anteils. Vielmehr solle diese Anpassung auf einem Schlag erfolgen. "Der Bio-Kraftstoff sollte 2025 mit einem großen Schritt eingeführt werden und nicht laufend erhöht werden. Denn das treibt die Kosten für die Entwicklung der Power-Units in die Höhe."

Die Entwicklung eines vollkommen neuen Motor-Konzepts lehnt der Mercedes-Chef ab. Vielmehr sollen Teile der derzeitigen Regulatorien auch weiterhin übernommen werden. "Wir sollten jetzt nicht eine komplett neue Power-Unit entwickeln. Wir haben diesen Fehler 2011 und 12 gemacht als wir einen hoch-fortschrittlichen Motor entwickelt haben, der aber schnell sehr komplex wurde und die Entwicklungskosten in die Höhe getrieben hat", so Wolff.