Nach dem Debakel in der Türkei ärgerte sich Teamboss Jean Todt noch darüber, dass Ferrari damit drei Mal in dieser Saison ein Rennwochenende ohne WM-Punkte abgeschlossen hat. Nach dem Heimrennen in Monza erhöhten die Roten ihre Nullrunden-Quote auf vier Grand Prix.

"Das war ein weiterer schmerzvoller Tag in einer sehr schwierigen Saison", lautete folglich die rote Bilanz des kleinen Franzosen. "Wir kämpfen hart um in die Punkte zu gelangen, aber wir schafften es nicht. Es ist eine riesige Enttäuschung, dass beide Autos ohne Punkte ins Ziel kamen."

Rubens Barrichello war diese schwierige Ausgangssituation aber schon vor dem Rennen bekannt. "Wir versuchten es heute Nachmittag mit einer riskanten Strategie", verriet er. "Denn wir wussten, dass wir nicht schnell sein würden. Wir kämpften darum in die Punkteränge zu gelangen."

Kurzzeitig sah es dafür sogar ganz gut aus. "Ich war kurzfristig Fünfter und hätte vielleicht Achter werden können", sagte der Brasilianer. "Das wäre das Bestmögliche gewesen. Aber leider hatte ich einen Reifenschaden und verlor sogar diese Chance."

Bridgestone-Technikchef Hisao Suganuma entdeckte die Ursache für Rubens Reifenprobleme: "Er sammelte ein Teil auf und verlor Luft." Aus diesem Grund rief das Team Rubens zu einem weiteren Boxenstopp herein und wechselte seinen linken Hinterreifen. Insgesamt musste der Japaner aber erneut eingestehen, dass das "Auto-Reifen-Paket nicht so gut" funktionierte, wie es "eigentlich sollte".

Michael Schumacher Rennbilanz fiel derweil ebenso offen aus: "Unser Rennen verlief offensichtlich nicht gut", klagte der Deutsche. "Wir waren einfach zu langsam. Wir sind noch nicht einmal ansatzweise dort, wo wir gerne wären. Damit müssen wir aber leben. Man könnte sagen, dass wir etwas besser als in der Türkei waren. Aber das ist einfach nicht gut genug."

Entsprechend ging der Deutsche, wie schon das gesamte Wochenende, hin und wieder über das Limit hinaus. "Ich war als Neunter bereit einige Risiken einzugehen, aber ich riskierte zu viel und kam von der Strecke ab", schildert er den Grund, warum er seinen neunten Rang an Felipe Massa verlor. "Es gibt aber keinen Grund sauer zu werden. Wir müssen uns einfach verbessern. Vielleicht schaffen wir das schon für Spa. Allerdings ist das eher unwahrscheinlich. Die Meisterschaft haben wir schon vor langer Zeit verloren. Deswegen gibt es keinen Grund aufzugeben. Das gehört alles zum Wettbewerb dazu."