Der Samstag in Monza scheint der Tag der Parallelen zu sein. Zuerst musste Nick Heidfeld aufgrund der Nachwirkungen seines Testunfalls von vor einer Woche den Grand Prix absagen. Für ihn springt Testfahrer Antonio Pizzonia ein. Vor zwei Jahren gab es bei Williams ein ähnliches Bild. Damals musste Ralf Schumacher nach einem Testunfall am Samstagmorgen aufgeben und für ihn sprang Testfahrer Marc Gené ein.

Die zweite Parallele betrifft die Leistung von Ferrari. Nach einem unauffälligen Freitag mit einem Unfall von Michael Schumacher, überraschte der Deutsche im 3. Freien Training mit Platz 2. Die gleiche Platzierung belegte er im 3. Training des Ungarn GP. Beide Male landete er hinter dem Finnen Kimi Räikkönen. Das 4. Training schloss Schumacher in Budapest als Dritter hinter Räikkönen und Montoya ab. Dieses Kunststück konnte er heute nicht wiederholen. Ob er trotzdem wie in Ungarn um die Pole mitfahren kann?

Der Rundengeiz Wie üblich am Samstagmorgen nahm der Fahrbetrieb im letzten Freien Training wieder etwas zu. Besonders viele Runden bekamen die Frühaufsteher unter den Tifosi allerdings nicht zu sehen. Dafür ging es eingangs der Schluss-Viertelstunde noch einmal auf eine kurze, aber durchaus muntere Zeitenjagd.

Die Zwischenfälle Auch in der letzten Session galt deshalb das übliche Spiel: Wenig Fahraction bedeutet wenig Zwischenfälle. Einen dieser wenigen Ausrutscher ins Kiesbett überstand Ralf Schumacher in seinem TF105 unbeschadet. Während Christijan Albers nach einem Dreher einem Einschlag entgehen konnte, schlug Narain Karthikeyan in seinem Jordan hart in die Reifenstapel ein.

Die Technik Der schonende, um nicht zu sagen geizende, Umgang mit den Motoren sorgte dafür, dass die größtenteils frischen Aggregate die ersten vier Trainings-Sessions auf der High-Speed-Strecke im königlichen Park schadlos überstanden.

Die Platzierungen Hinter dem gewohnten Silber-Duo an der Spitze quetschte sich diesmal nicht Michael Schumacher, sondern Takuma Sato zwischen McLaren und Renault. Rang vier ging an den WM-Spitzenreiter Fernando Alonso, dessen Teamkollege Giancarlo Fisichella hinter Jarno Trulli auf Platz sechs landete. Die Top10 komplettierten Mark Webber, David Coulthard, Christian Klien und Michael Schumacher. Ralf Schumacher belegte nur Rang vierzehn.

Die Analyse Das 4. Freie Training lässt einige Gedankenspiele für das Qualifying offen. Während McLaren seine Dominanz fortsetzte, mischte sich British American Racing, wie von Renault befürchtet, zwischen die Silbernen und die Gelb-Blauen. Allerdings rückte das Feld an der Spitze enger zusammen, als dies beispielsweise in der Türkei der Fall gewesen ist. Den guten Ersteindruck der Scuderia Ferrari, konnte Michael Schumacher im Abschlusstraining nicht bestätigen. Die Tifosi müssen also weiter hoffen und beten.