Michael Schumacher feiert am heutigen 3. Januar seinen 51. Geburtstag. Die Formel-1-Legende ist auch sechs Jahre nach dem schweren Skiunfall allgegenwärtig. Seine Heldentaten in der Königsklasse des Motorsports sind unvergessen.
5. Großbritannien 1993 - Triumph über den Großmeister
Wer an Michael Schumachers Anfänge in der Formel 1 denkt, der erinnert sich zuerst an sein denkwürdiges Debüt für Jordan in Spa-Francorchamps 1991 oder an den Premierensieg ein Jahr später im Benetton. Schumi beeindruckte von Anfang an, doch sein Standing in der Königsklasse war durch diese Ausrufezeichen längst nicht garantiert. Bei den Platzhirschen musste er sich im Duell Mann gegen Mann beweisen. 1993 kam es in Silverstone zum ersten und einzigen Schlagabtausch zwischen ihm, Ayrton Senna und Alain Prost. Zu Rennbeginn lieferten sich die drei Legenden einen erbitterten Kampf.
Nachdem Senna Prost ziehen lassen musste, kam es zum Showdown mit Schumacher. Beide waren in der Vergangenheit bereits mehrfach aneinandergeraten. Senna hatte früh erkannt, welche Gefahr vom Youngster ausging. Kollisionen und Wortgefechte waren die Konsequenz. Sechs Runden lang verteidigte sich Senna in Silverstone mit allen Mitteln, bis Schumacher in Stowe letztendlich vorbeiging. Die zwischen den beiden Ausnahmetalenten keimende Rivalität fand durch Sennas tödlichen Unfall 1994 in Imola ein tragisches und viel zu frühes Ende.
4. Belgien 1995 - Geburtsstunde des Regenmeisters
Neben dem Debüt und dem ersten Sieg war die Ardennenachterbahn von Spa-Francorchamps auch die Bühne für einige unvergessliche fahrerische Darbietungen Schumachers. Allen voran steht der Grand Prix von Belgien 1995, in dem der Rekordweltmeister auf dem Weg zum Sieg sämtlichen Widerständen trotzte. In einem wechselhaften Qualifying landeten er und sein WM-Rivale Damon Hill nur auf den Startplätzen 16 und 9. Der Brite übernahm früh die Führung, wechselte kurz nach seinem ersten Boxenstopp aufgrund einsetzenden Regens aber ein zweites Mal die Reifen.
Schumacher ging durch das schlechte Timing seines Kontrahenten in Führung. Doch nicht nur das: trotz der mittlerweile nassen Strecke fuhr er auf Slicks weiter. Hill war auf Regenreifen sechs Sekunden pro Runde schneller, doch Schumacher behauptete sich trotz stumpfer Waffen knallhart. Nach weiterem Regen und einer Safety-Car-Phase ging er mit 20 Sekunden Vorsprung als klarer Sieger über die Ziellinie. Schumachers unglaubliche Fahrzeugbeherrschung im Nassen manifestierte an diesem Tag endgültig seinen Ruf als Regenmeister.
3. Spanien 1996 - Ferraris epische Erlösung
Der Regen bereitete Schumacher keine zwölf Monate später die nächste Bühne für eine der atemberaubendsten Fahrten der Geschichte. Nach zwei Weltmeistertiteln mit Benetton schloss er sich zur Saison 1996 dem krisengebeutelten Ferrari an. Schumis erster Dienstwagen bei den Italienern war wie seine Vorgänger ein Sorgenkind. Der F310 war gegen Williams und Benetton chancenlos und obendrein ein Paradebeispiel für schlechte Zuverlässigkeit. In Imola und Monaco zeigte Schumacher jeweils mit der Pole Position auf. Ein Rennen später folgte in Barcelona der große Durchbruch.
Bei sintflutartigem Regen fuhr er Kreise um die Konkurrenz. Fast spielerisch mutete es an, wie der damals 27-Jährige seinen Boliden mit losem Heck über das Wasser tanzen ließ. Nur Jean Alesi und Jacques Villeneuve entgingen der Überrundung durch den Rennsieger. Der erste von 72 Siegen in Rot war neben dem Triumph samt Titelgewinn 2000 in Suzuka der wohl glorreichste Moment in der Traumehe von Schumacher und Ferrari.
2. Brasilien 2006 - Abschied mit Weltklasse
Das Saisonfinale 2006 in Interlagos markierte das Ende der Ära. Schumacher hatte Monate zuvor seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekanntgegeben. Seinen letzten WM-Kampf gegen Fernando Alonso hatte er ein Rennen zuvor in Suzuka durch einen Motorschaden so gut wie verloren. In Brasilien konnte nur ein Ausfall des Gegners bei gleichzeitigem Sieg noch den Titel bringen. Ein Defekt im Q3 zerschlug Schumachers letzte Hoffnungen auf ein Wunder. Als wäre das noch nicht genug, erhielt seine Aufholjagd durch eine Kollision mit Giancarlo Fisichella im Rennen gleich den nächsten Dämpfer.
Auf seinem Weg durchs Feld ließ Schumacher ein letztes Mal im Ferrari all sein Können aufblitzen. Die Krönung kam in Form eines messerscharfen Überholmanövers gegen seinen Ferrari-Nachfolger Kimi Räikkönen. Bei der Zieldurchfahrt lag er als Vierter nur sechs Sekunden hinter WM-Rivale Fernando Alonso. Der Spanier wurde Weltmeister, Schumacher wurde für seinen letzten Husarenritt beim Abschied als Held gefeiert.
1. Monaco 2012 - Reminder vom Rekordweltmeister
Im Jahr 2010 ließ sich Schumacher nach dreijähriger Abstinenz zu einem Comeback hinreißen. Bei Mercedes spannte er mit seinem ehemaligen Ferrari-Strategen Ross Brawn zusammen. Der war im Jahr zuvor mit dem Rennstall überraschend Weltmeister geworden und hatte dann an Mercedes verkauft. Schumacher und Brawn gelang die Wiederholung ihrer Erfolgsgeschichte in Silber jedoch nicht. Der Silberpfeil war nur Mittelmaß, und Schumacher hatte nicht mehr denselben unbändigen Ehrgeiz, der ihn in seiner ersten Karriere zum kompromisslosen Killer gemacht hatte.
Was Schumi blieb war seine Leidenschaft und sein Talent dafür, ein Rennauto zu bewegen. Das reichte für das Level seines 16 Jahre jüngeren Teamkollegen Nico Rosberg allemal - und in seiner letzten Saison legte Schumi 2012 sogar noch einmal eine Schippe drauf. Mit 43 Jahren stellte er seinen Mercedes in den Häuserschluchten Monacos auf die Pole Position und zeigte der Welt ein allerletztes Mal den Michael Schumacher, der in seiner ersten Karriere die Konkurrenz gnadenlos dominiert hatte. Eine Startplatzstrafe für ein Vergehen im vorherigen Rennen raubte der Motorsportwelt die Vollendung dieses Monaco-Märchens.
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