Auch wenn ein Vergleich zwischen dem japanischen Werksteam und dem schweizer Privatteam auf den ersten Blick hinkt, so werden die Hinwiler ab dem kommenden Jahr nicht nur selbst zum Werksteam, sondern konnten sie sich heute auch mit den Weiß-Roten aus Köln-Marsdorf messen. Am Ende behielten allerdings die Japaner das bessere Ende für sich.

Zufrieden war Teamboss Tsutomu Tomita mit den Rängen fünf und sieben dennoch nicht. "Wir hatten hohe Erwartungen an das heutige Rennen, weswegen wir etwas enttäuscht sind", versteckte er seine Enttäuschung nicht. "Trotzdem konnten wir beide Autos in die Punkte bringen. Es ist schade, dass Jarno nicht auf dem Podest stand, aber die Tatsache, dass wir von diesem Ergebnis leicht enttäuscht sind, beweist welche Fortschritte wir gemacht haben."

Sein Schweizer Kollege Peter Sauber war mit dem einen Punkt, welchen ihn sein Sorgenkind Jacques Villeneuve bescherte unterdessen zufrieden. Und nicht nur damit: "Nach einem Rennen gibt es immer zwei Sichtweisen: Punkte und Performance. Und abgesehen davon, dass wir gepunktet haben, haben wir auch demonstriert, dass wir einen Performancefortschritt erzielt haben."

Nicht davon profitieren konnte Felipe Massa, dessen Rennen "stark" begann, danach aber aufgrund eines Verlusts an Hydraulikdruck ab Runde 25 immer schwieriger wurde. "Zuerst wurde die Steuerung sehr schwergängig, danach konnte ich keine Gänge mehr wechseln. Am Ende musste ich in die Box kommen." Der Brasilianer fuhr zwar noch einmal heraus, musste kurz danach allerdings endgültig aufgeben. Die Enttäuschung saß dennoch tief: "Punkte wären heute leicht möglich gewesen."

Jacques Villeneuve kann dies bestätigen. "Das war nicht schlecht", sagte er. "Das Auto war von Beginn an gut, fahrbar und ich konnte pushen." Seine einzige Sorge war sein schweres Auto, welches in Kurve 1 aufsetzte, weshalb er auch von der Strecke abkam und Ralf Schumacher passieren lassen musste.

"Das Team änderte meine Strategie von drei auf zwei Stopps und ich profitierte auch davon, dass Jacques gegen Ende von der Strecke abkam", beschrieb der Nutznießer Ralf Schumacher die Situation. "Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt wo wir am Anfang des Wochenendes standen und da wir im Qualifying als Erste raus mussten. Ich bin glücklich mit zwei Punkten nach hause zu fahren."

Jarno Trulli vollbrachte unterdessen wieder einmal ein Qualifying-"Wunder", wie er selbst eingestehen musste. Denn trotz seiner relativ großen Spritmenge fuhr er nur haarscharf an der Pole vorbei. Im Laufe des Rennens hatte er allerdings, ebenso wie Ralf, mit einem rutschenden Auto zu kämpfen. "Dagegen konnte ich nicht viel machen. Ich kämpfte gegen die Autos hinter mir, aber es war schwierig, da sie schneller als wir waren."

Das Wochenendfazit von Tomita könnte deswegen auch problemlos und gerade für die Truppe von Peter Sauber gelten: "Wir haben noch immer einen langen Weg vor uns."