Seit einigen Rennen liefern sich Minardi und Jordan einen heißen Kampf um die letzten Startreihen. Und während die Mannen von Paul Stoddart auf einer Runde im Qualifying immer näher an die Gelben heranrücken, sind sie im Rennen - unter anderem auch wegen Zuverlässigkeitsproblemen - noch etwas hinter der Ex-Truppe von Eddie Jordan zurück.

Heute kosteten zwei vom Team nicht zu verantwortende Reifenschäden am linken Bridgestone-Hinterreifen die beiden Piloten eine Zielankunft. "Das Auto war von Anfang an schwierig zu fahren. Die Hinterachse war sehr unruhig, schien leicht zu rutschen", kommentierte Patrick Friesacher seinen Arbeitstag. "Ich denke, dass Luft aus dem Reifen ging, aber das ist bisher noch nicht klar untersucht worden. Ich habe mein Bestes gegeben, wollte es im Rennen einfach wissen, aber wenn das Material nicht mitspielt, hilft das alles nicht."

Ebenso wenig spielte das Material bei Christijan Albers mit, der Friesacher und Monteiro am Start überholen konnte. "Bis zu meinem Reifenproblem war ich mit meinem Rennen zufrieden, da Jordan auch auf einer Dreistoppstrategie war und meine Rundenzeiten beinahe identisch mit denen von Karthikeyan waren." Der Doppelausfall verhinderte jedoch das Minimalziel einer Zielankunft.

Ganz anders sieht es bei Tiago Monteiro aus. Denn der Rookie erzielte heute in seinem zehnten Formel 1 Rennen seine zehnte Zielankunft. An seinen dritten Platz von Indianapolis konnte er dabei erwartungsgemäß nicht anschließen. Dennoch war er mit dem Rennverlauf zufrieden.

"Es war ein gutes Rennen für mich. Ich hatte eine gute Pace und keinerlei Probleme", so der Portugiese. "Ich war auch mit der Balance des Autos zufrieden. Die Lücke zu den Teams vor uns scheint immer kleiner zu werden."

Der große Sprung in Richtung Red Bull und Sauber blieb allerdings aus, weil der neue Hoffnungsträger namens EJ15B erst ab dem Deutschland GP zu ersten Renneinsätzen kommen soll und bis dahin nur als Freitagsauto für Robert Doornbos zur Verfügung steht.

Aber auch der ansonsten so zuverlässige Jordan Toyota EJ15 von Narain Karthikeyan leistete heute keine allzu guten Dienste. "Ich hatte einen großartigen Start und fuhr hinter Klien, als in Runde drei ein Schaltproblem auftrat." Danach konnte der Inder nicht mehr in die Gänge drei und fünf schalten, was auf dieser Strecke einen großen Nachteil darstellt. "Das kostete mich viel Zeit."