Nach der Michelin-Nullrunde von Indianapolis gingen die beiden bisherigen Haupttitelkandidaten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen mit unveränderten Vorzeichen, also 22 Punkten Differenz, in die zehnte Weltmeisterschaftsrunde.

Doch schon nach 64 Trainingsminuten sollten sich die Vorzeichen für den Frankreich GP in Magny Cours drastisch und für den Finnen dramatisch verändern. Denn eine große, weiße Rauchwolke aus dem Heck des Arbeitsgerätes bedeutet in der Formel 1 ganz und gar nichts Gutes.

"Leider wurde Kimis Tag durch einen Motorschaden verkürzt, was sein Rennen noch schwieriger machen wird", kommentierte Teamchef Ron Dennis den Rückschlag. "Das beeinträchtigt logischerweise mein Wochenende, da ich zehn Plätze verliere, was für mich alles noch schwieriger machen wird", stimmt der WM-Zweite seinem Boss zu.

Weitere Motorenprobleme erwartet Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug allerdings nicht. "Diese Motorenspezifikation lief bei den Tests auf und abseits der Strecke zwischen 1.200 und 1.500 Kilometern absolut problemlos", so der Schwabe. "Wir werden den Motor zurückfliegen und untersuchen. Es sollte kein generelles Problem mit dieser Spezifikation sein, aber morgen werden wir mehr wissen."

Die Ausgangssituation des Ice Man ist durch die verlorenen zehn Startplätze natürlich nicht nur für das Rennen am Sonntag schlechter geworden. Besonders da bei Renault alles nach Plan zu laufen scheint und gerade die Long Runs der Franzosen heute Nachmittag für viel anerkennendes Nicken sorgten.

"Wir hatten von Beginn an eine gute Balance und wir veränderten das Setup überhaupt nicht", zeigte sich der WM-Leader mit seinem R25 zufrieden. "Das ist immer gut, wenn ein Freitag so verläuft, weil das bedeutet, dass man seine Runden für richtige Tests nutzen kann." Entsprechend sieht sich der Spanier derzeit in einer "ziemlich starken Position".

Nicht minder offensiv geht der WM-Dritte und Sieger von Indianapolis in die zweite Saisonhälfte. "Ich würde schon sagen", so Michael Schumacher, "dass wir hier an diesem Wochenende um den Sieg kämpfen können." Von einer Titelverteidigung spricht er aber erwartungsgemäß und realistischerweise - noch - nicht.