Noch am Sonntagabend setzte sich Michael Schumacher in den Flieger - Reiseziel: USA. Denn vor den beiden Überseerennen in Montreal und Indianapolis gönnt sich der siebenfache Weltmeister eine kreative Pause. Dass sich der frühere Seriensieger bei seinem Heimspiel in der Eifel mit einem fünften Platz nicht zufrieden geben kann, liegt auf der Hand. "Immerhin ist Rubens [Barrichello, d. Red.] Dritter geworden - das zeigt, dass wir Schritte in die richtige Richtung machen. Das Podium hat dem Team gut getan, es gibt ihm zusätzlichen Antrieb", erklärt Michael Schumacher auf seiner Homepage.

Das Ferrari-Team wird in dieser Woche wieder Vollgas geben und intensive Tests vornehmen. Schumacher: "Wir müssen weiterhin in allen Bereichen an jedem Detail arbeiten - denn die Formel 1 ist so komplex, dass es nie nur ein Faktor ist, der über Sieg oder Niederlage entscheidet."

Die Analyse des erfolgreichsten Formel 1-Rennfahrers aller Zeiten ist hart: "In den letzten Rennen fuhren wir im Qualifying meist hinterher, im Rennen dann aber hatten wir eine sehr gute Pace und waren oft auch schneller als unsere Gegner. Diesmal waren wir im Qualifying wieder zu langsam und im Rennen auch nicht schneller." Der fünfte Platz sei angesichts seines Rückfalls auf Rang 17 - nach der Startkollision - ein "vernünftiges Ergebnis, da kann man nicht meckern".

Gemeckert hat jedoch sein Stallkollege Rubens Barrichello, weil ihn Schumacher in der letzten Runde des Monaco-Grand Prix überholt hatte. Barrichello ging sogar so weit, Schumacher "nicht mehr als Teamkollegen" sehen zu wollen, sondern als "Gegner wie jeder andere auch". Und auch auf dem Nürburgring wiederholte "Rubinho" seine Vorwürfe und erklärte, dass "Schumacher immer Recht behalten" wolle. Michael Schumacher will jedoch "keine Risse in der Ferrari-Familie" sehen - im Gegenteil: "Unterschiedliche Sichtweisen können auch konstruktiv sein. Wir halten als Team nach wie vor eng zusammen. Nochmals: Wir werden weiterhin ruhig arbeiten und damit auch wieder vorankommen."