Die Formel 1 ist zurück in Deutschland. Auf dem Nürburgring begannen die beiden deutschen Motorenhersteller, das in Deutschland stationierte Toyota Team sowie die drei deutschen Piloten ihren ersten Heim-GP des Jahres 2005.

Doch der Auftakt verlief nicht für alle nach Maß: Während Michael Schumacher sich wegen technischer Probleme an seinem Ferrari ins Motorhome zurückzog, blieb Nick Heidfeld "ohne Antrieb" auf der Strecke stehen. Dennoch reichte es für den Lokalmatadoren zur drittbesten Zeit des zweiten Trainings.

Der Rundengeiz. Nach dem gemächlichen Auftakt in der ersten Trainingsstunde, ging es in der zweiten Session schon in den ersten zehn Minuten etwas mehr zur Sache. Entsprechend fuhren auch British American Racing und Renault ihre ersten Rundenzeiten des Freitags.

Die Zwischenfälle. Kaum wurde die Fahraction etwas erhöht, kam es auch zum ersten Zwischenfall des Wochenendes, als sich Tiago Monteiro in seinem Jordan drehte und diesen von den Streckenposten wegschieben lassen musste. Nicht besser erging es einem seiner Teamkollegen, der sich an einem der Poller ein Aerodynamikteil abfuhr, welches von einem Streckenposten entfernt werden musste. Nur durchs Kiesbett fuhr hingegen Christian Klien mit seinem dunkelblauen Arbeitsgerät. Mark Webber blieb stattdessen mit seinem FW27 nach 23 Minuten im Kies stecken. Nur wenige Minuten später erwischte es auch Nick Heidfeld im zweiten Williams, als dieser eingangs der Boxengasse stehen blieb. Der nächste Ausfall des Trainings war Narain Karthikeyan, der seinen Jordan im Grün abstellen musste. Fünf Minuten vor Schluss fiel dann auch der Red Bull von Tonio Liuzzi rollender Weise aus.

Die Motoren. Während die bereits in Imola benutzten Honda-Aggregate von Button und Sato keine Anstalten zu Problemen machten, allerdings auch nicht wirklich viel gefordert wurden, musste es sich Patrick Friesacher wegen Arbeiten an seinem Minardi den Großteil des Trainings am Kommandostand bequem machen. Ebensolche Bilder schraubender Mechaniker gab es nach einer halben Stunde auch am Ferrari von Michael Schumacher zu sehen.

Die Reifen. An der Reifenfront lässt es auch nach dem wärmeren zweiten Freien Training noch keine endgültige Aussage über das Kräfteverhältnis machen. Allerdings scheint Bridgestone diesmal näher als zuletzt an den Franzosen von Michelin dran zu sein.

Die Platzierungen. Nur sieben Tausendstel trennen die beiden Freitagsbestzeithalter Alex Wurz und Ricardo Zonta. Dahinter reiht sich Nick Heidfeld trotz seines Ausfalls als bester Stammpilot auf Rang drei vor den beiden McLaren-Stammfahrern Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen ein. Die Top10 komplettieren Mark Webber, Rubens Barrichello, Fernando Alonso, Giancarlo Fisichella und Ralf Schumacher. Michael Schumacher landete nach nur fünf absolvierten Runden auf dem dreizehnten Rang.

Die Analyse. Für Ferrari stellte der heutige Freitag ein Spiegelbild der vergangenen Wochen dar: Erinnerte das erste Training noch an die starke und überzeugende Vorstellung in Imola, gab es in der zweiten Session, wie schon in Monaco, technische Probleme. Trotz der guten Platzierungen erging es auch den beiden Williams-Piloten nicht viel besser. Dennoch konnten die Weiß-Blauen, zumindest am Freitag, mit ihrem Speed überzeugen. Noch nicht mit Vollgas unterwegs scheinen die Renault gewesen zu sein, welche noch eine halbe Sekunde Respektsabstand zu den Silberpfeilen wahrten.