Nachdem Alexander Wurz und Christian Klien ihre Arbeit für dieses Rennwochenende bereits am Donnerstag erfolgreich abgeschlossen hatten, waren heute wieder nur vier deutschsprachige Piloten in den engen Gassen von Monaco zugange. Während Nick Heidfeld die schwarz-rot-goldenen Fahnen mit der schnellsten Zeit des deutsch-österreichischen Quartetts hochhielt, sorgte Patrick Friesacher für strahlende Gesichter bei Minardi.

Der Tag der Deutschen

In den Gesichtern der drei deutschen Piloten fand man unterdessen höchstens bei Nick Heidfeld ein winziges Freudestrahlen. Bei Ralf und Michael Schumacher waren die Mienen hingegen verdunkelt.

"Die Runde war ganz gut und ich war schneller als meine beste Runde heute Morgen, als die Bedingungen noch besser waren", zog Nick folgerichtig eine positive Bilanz seines sechsten Ranges. "Also war es den Umständen entsprechend ganz in Ordnung. Für das Rennen habe ich ein ganz gutes Gefühl. Wir haben gute Long Runs gefahren und die Balance war besser als mit allen anderen Autos mit denen ich schon hier war. Auch die Abstimmung meines Autos ist gut. Monaco ist nach Suzuka meine zweitliebste Rennstrecke. Ich denke, wir können hier einiges erreichen."

Michael Schumacher würde sich derweil schon mit Rang fünf begnügen. "Im Renntrim sind wir gut dabei", so der Champion. "Vielleicht nicht die Schnellsten, aber Platz fünf könnte möglich sein." Und dann hat der Weltmeister noch eine andere Hoffnung: "Man kann ja nie wissen: Es könnte ja morgen regnen."

Heute blieb es jedoch trocken. "Heute Morgen waren wir rund 0,7 bis 0,8 Zehntel zu langsam, aber heute Nachmittag war die Lücke noch größer", zeigte Michael Schumacher die Probleme der Roten auf. Sie sind schlicht und einfach zu langsam. "Wir wissen, dass wir auf einer schnellen Runde nicht so schnell sind und die Tatsache, dass wir so früh raus mussten, halb uns aufgrund der sehr rutschigen Strecke dabei nicht gerade."

Im 2. Qualifying erwartet der Deutsche eine ähnliche Situation mit nur "wenig Chancen auf Verbesserungen". Aber wie seine Teambosse baut auch er auf den "Race-Trim" seines F2005. "Dann ist das Auto sehr viel besser und wir werden sehen, was wir bei der Strategie machen können."

Sein Bruder Ralf Schumacher entschuldigte sich unterdessen für seinen Fehler und nahm seinen Unfall damit ganz klar auf seine weiß-rote Kappe. "Das Team hat großartige Arbeit geleistet und es tut mir leid, dass sie nun kein Ergebnis dafür bekommen. Das Auto war gut, aber ich berührte die Leitplanke auf der Innenseite und wurde auf der anderen Seite in die Wand geschickt."

Dies stellte somit den vorläufigen Negativhöhepunkt eines für Ralf enttäuschenden Rennwochenendes dar. So wurde ihm zuerst am Donnerstag wegen eines falschen Reifens eine Zeitstrafe aufgebrummt, bevor er am Samstagmorgen unverschuldet in eine Kollision verwickelt wurde. Im Rennen kann es also nur besser werden. Allerdings weiß auch Ralf, dass Überholmanöver in Monaco beinahe unmöglich sind.

Der Tag des Österreichers

Der einzige aktive Österreicher Patrick Friesacher schaffte hingegen schon heute ein für unmöglich gehaltenes Überholmanöver: Er ließ beide Jordan-Piloten und Teamkollege Christijan Albers hinter sich.

"Ich bin im Großen und Ganzen mit dem 1. Qualifying sehr zufrieden. In der Schikane habe ich ein paar Zehntel liegen gelassen. Aber bisher war es ein tolles Wochenende, wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, die Lücke zu Hauptrivalen ist geschlossen, der Teamkollege unter Kontrolle und jetzt freue ich mich schon sehr auf das Rennen morgen", bilanzierte er hochzufrieden. "Dem ganzen Team möchte ich für die tolle Performance größten Dank aussprechen."