"In Monaco möchte jeder gewinnen." Dieser Satz aus dem Munde von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug beschreibt nicht nur die Wünsche und Träume aller Fahrer und Teams, sondern auch sehr gut die aktuelle Lage in der Königsklasse: Denn dort möchten nicht nur viele Fahrer gewinnen, sondern können es auch viele: "Derzeit sehe ich ein halbes Dutzend an Fahrern und ebenso viele Teams, die grundsätzlich dazu in der Lage wären."

Und obwohl Haugs McLaren Mercedes Team sowohl mit dem Ice Man Kimi Räikkönen als auch dem heißblütigen Südamerikaner Juan Pablo Montoya als einer der Favoriten in das wichtigste Einzelwochenende des Jahres geht, zweifelt der WM-Spitzenreiter Fernando Alonso etwas an der Hochform der Silbernen aus Barcelona.

"Ich bezweifle, dass dieses Rennen repräsentativ ist und die Kräfteverhältnisse zwischen unseren Autos korrekt wiedergab", so der Spanier über die Galavorstellung von Kimi Räikkönen. Dennoch muss Alonso eingestehen: "Ich glaube, dass McLaren im Moment ein bisschen vor uns liegt."

Aber schon in Monaco bringen die Franzosen von Renault neue Aerodynamikteile, um diesen Rückstand aufzuholen und "wieder gegen sie um Siege zu kämpfen". Zusätzlichen Mut schöpft der WM-Leader aus der besonderen Situation in den engen Straßen von Monaco: "Wir wissen, dass dies eine besondere Strecke ist, auf welcher nicht immer das beste Auto gewinnt."

Entsprechend rechnet sich auch Vorjahressieger Jarno Trulli, trotz seines Wechsels von Renault zu Toyota, Chancen auf eine Wiederholung seines großen Triumphes aus. Als Favorit sieht er sich aber realistischerweise nicht: "Hier in Monaco sehe ich McLaren und Renault vorne und auch Ferrari, wenn sie die richtigen Reifen wählen", prophezeite Jarno, dessen Stimmungslage in diesem Jahr anders als in der letzten Saison ist: "Ich bin extrem glücklich und deswegen werden wir vielleicht wieder alle überraschen."

Sein Nachfolger bei Renault baut hingegen auf sein Arbeitsgerät. "Der Renault R25 wird hier mit Sicherheit sehr schnell sein. Was noch wichtiger ist: Ich bin überzeugt, dass wir von Anfang an gute Karten haben." Zusätzlichen Mut schöpft Giancarlo Fisichella aus seiner persönlichen Monaco-Statistik: "Ich war in Monaco bereits Dritter und Zweiter – es wäre fantastisch, wenn ich mich noch einen Platz steigern könnte."

Und dann ist da ja noch einer, der trotz der pausenlosen Kritik an ihm, seinen Team und seinem Reifenhersteller gebetsmühlenartig ankündigt: "Aufgeben gilt generell nicht, aber von vornherein aufgeben geht schon mal gar nicht." Stattdessen behilft sich Michael Schumacher mit allgemeinen Weisheiten: "Dies ist Sport, und im Sport ist immer alles drin."

Jemand der auch gerne gewinnen würde, ist der 'Lokalmatador' Jenson Button. Dieser darf seine Wohnung allerdings nur für Sponsorentermine verlassen und aufgrund der Sperre seines Teams nicht um eine Verbesserung seines zweiten Ranges aus dem Vorjahr kämpfen.

"Wir konnten im letzten Jahr das Podium erringen und ich denke wirklich, dass wir in diesem Jahr noch einen Schritt höher steigen hätten können", prophezeite Button. "Wir würden nicht nur ein gutes Resultat erzielen - ich denke, dass wir dort vielmehr eine Menge an Leuten regelrecht schockieren könnten. Wir würden in Monaco wirklich außerordentlich schnell sein..."