Das Flügelwerk sprießt in Monaco so intensiv wie nirgendwo sonst - es geht um maximalen aerodynamischen Abtrieb - obwohl die Aerodynamik, wie Juan Pablo Montoya feststellt, in den Straßenschluchten eine untergeordnete Rolle spielt: "Es ist der langsamste Grand Prix des Jahres. Trotzdem fahren alle mit maximaler Downforce. In Monaco sind die Autos wegen des Streckenbelags am höchsten gesetzt. Ein interessanter Belag mit Zebrastreifen und Kanaldeckeln - aber in Monaco stört das nicht..."

Juan Pablo Montoya kommt als Monaco-Sieger des Jahres 2003 nach Monaco, Kimi Räikkönen als Sieger des letzten Grand Prix. McLaren-Mercedes reist als Topkandidat ins Fürstentum. Mercedes-Rennleiter Norbert Haug sagt: "Das Vorhaben, in Monaco in einer ähnlichen Position wie in Spanien zu sein, ist ein schwieriges. Die Strecke unterscheidet sich komplett von der in Barcelona und sie gleicht keinem anderen Kurs des Rennkalenders." Haug fügt hinzu: "Monaco möchte jeder gewinnen. Derzeit sehe ich ein halbes Dutzend an Fahrern und ebenso viele Teams, die grundsätzlich dazu in der Lage wären..."

Chef-Teammanager Martin Whitmarsh ortet zumindest gute Voraussetzungen: "Das Qualifying ist in Monaco natürlich besonders wichtig. Und wir sind, was die Startreihenfolge im ersten Qualifying betrifft, sehr gut positioniert. Um ein positives Resultat zu erzielen, müssen wir daraus das Beste machen." Und das Beste kann nur sein - die erste Startreihe.

Kimi Räikkönen sieht in Monaco eine "komplett andere Herausforderung" als bei seinem Sieg in Montmelo. Auch der "Iceman" erkennt in Monaco wenig bis gar keine Überholmöglichkeiten - aber: "Es gibt eine Chance beim Anbremsen der Mirabeau-Kurve - nämlich dann, wenn der Fahrer vor dir einen Fehler begeht."

Den dritten Wagen am Donnerstag wird der Österreicher Alex Wurz steuern - er hat in Monaco schon Rad-an-Rad gegen Michael Schumacher gekämpft. Seinen Highspeedcrash beim Testen in Le Castellet hat Wurz weggesteckt: "Trotz meines Unfalls hatten wir einen guten Test. Ich habe mich auf die Reifenwahl für Monaco konzentriert - mechanischer Grip ist im Fürstentum wegen der langsamen Kurven und dem gesamten Streckenlayout der Schlüssel zum Erfolg. Zu Beginn ist der Griplevel sehr gering, aber je mehr Gummi auf der Strecke liegt, desto besser wird es. Daher ist unsere Zusammenarbeit mit Michelin in Monaco so wichtig wie immer."