Das Weltall. Ungeahnte Weiten, fremde Galaxien - und Lebewesen, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Was benötigt man, um dorthin zu gelangen? Richtig - man braucht Flügel. Obwohl - man braucht eigentlich ein Raumschiff. Und auch damit schafft man den Bogen zu Red Bull Racing - man muss nur die Hospitality betrachten, die das junge Team seit Imola "im Gepäck" hat. In diesem Hightechraumschiff werden am kommenden Wochenende die Darsteller der "Star Wars"-Filmserie für den sechsten Teil dieser Weltraumsaga die Werbetrommel rühren. Es wird also kein Diamant mehr in der Loews-Kurve verschwinden, sondern höchstens ein Laserschwert.

Kein Laserschwert, sondern zwei TJ2005-Motoren hat Cosworth im Gepäck, es sind die in Spanien von David Coulthard und Vitantonio Liuzzi eingesetzten Maschinen. Cosworth-Renningenieur Simon Corbyn versichert: "Ich mache mir um die beiden TJ2005 keine Sorgen, wir werden im Rennen mit erhöhter Leistung antreten. Wir sind sehr gut vorbereitet." Auf dem Straßenkurs würde es auf die Fahrbarkeit, also das Drehmoment, und auf ein effektives Motoren-Kontrollsystem ankommen, erklärte Corbyn.

Der Technische Direktor, Günther Steiner, erklärte, man habe bei den Tests in Le Castellet die richtige Reifenwahl für den Monaco-GP getroffen. Zudem werde Red Bull Racing mit neuen Aerodynamik-Komponenten antreten und man habe auch die Traktionskontrolle auf Monaco hin feingetunt.

Sportdirektor Christian Steiner hat positive Erinnerungen an Monaco, hat er doch gemeinsam mit seinem Schützling Tonio Liuzzi im Vorjahr hier das Formel 3000-Rennen gewonnen, als Teamboss von Arden Racing. Steiner verwies darauf, dass auch David Coulthard eine äußerst positive Monaco-Bilanz vorzuweisen habe, der Schotte stand bereits zweimal als Sieger in der Fürstenloge.

David Coulthard berichtet von seiner ersten Erfahrung mit dem berüchtigten "Leitplankenkuss" - Monaco sei etwas ganz Spezielles: "Wenn du hier schnell sein willst, musst du an manchen Stellen mit dem Hinterreifen die Mauer ganz leicht berühren, Das ist eine sehr intensive Erfahrung - weil man sich so stark konzentrieren muss. Einmal Schleudern und alles ist vorbei - es gibt keine Stelle, an der man ein wenig relaxen könnte." DC erwähnt seine beiden Siege, begnügt sich am kommenden Wochenende aber mit dem Ziel, ein paar Punkte einzufahren.

Tonio Liuzzi bedauert, dass er am Samstag im ersten Qualifying die Session eröffnen muss. Er sei kein Liebhaber von Straßenkursen - doch: "Monaco ist etwas Anderes und ich liebe es." Der "Trick" sei hier, Vertrauen in das Auto und sich selbst aufzubauen. So wie die Helden in der "Star Wars"-Weltraumsaga. Wer in der vorliegenden Woche in Monte Carlo ein Raumschiff sichtet, erspart sich den Anruf bei der NASA.