Zuverlässigkeit als Trumpf - Toro Rosso in Australien: Auf der Lauer

Max Verstappen und Carlos Sainz reisen nicht nur mit einem Jahr Formel-1-Erfahrung nach Melbourne, sondern auch mit vielen Testkilometern im Gepäck. Der STR11 erwies sich in Barcelona als sehr zuverlässig, was vor allem Verstappen beruhigen dürfte, der bei seinem Formel-1-Debüt vor einem Jahr im Albert Park nicht die Zielflagge sah. Zudem werkelt nun eine Ferrari-Power-Unit im Heck, was auch in puncto Speed eine Verbesserung mit sich bringen sollte.

"Im ersten Formel-1-Rennen auf Punktekurs liegend auszufallen ist eine harte Erfahrung", erinnert sich Verstappen. "Aber insgesamt ist es eine tolle Strecke und ich kann es nicht erwarten, zurückzukommen!" Sainz hat bessere Erinnerungen an Melbourne, denn er konnte seinen achten Startplatz in ein Punkteresultat umwandeln. "Mich wieder auf das Rennen vorzubereiten zaubert mir definitiv ein Lächeln ins Gesicht!"

Die Erwartungen: Von Q3 bis Podestplatz

Verstappen äußert die Hoffnung, in Melbourne in Q3 vorzustoßen. Teamchef Franz Tost geht noch deutlich weiter und erwartet 2016 einen Podestplatz. Sainz sieht dieses Ziel skeptisch, da er Mercedes, Ferrari, Williams und Red Bull vor Toro Rosso sieht. "Ich denke die Chance auf ein Podium ist gering. Unter normalen Bedingungen wird es vermutlich sogar unmöglich sein."

Die Statistik: Toro Rosso beim Australien GP

Toro Rosso in Melbourne: Das beste Ergebnis des Red-Bull-Nachwuchsteams datiert aus der Saison 2014, als Jean-Eric Vergne und Daniil Kvyat die Plätze sechs und acht erzielten. Der Russe stellte damit einen neuen Rekord auf: Mit 19 Jahren und 324 Tagen war er damals der jüngste Pilot, der je in der Formel 1 punktete. Diesen Bestwert hat mittlerweile allerdings sein Nachfolger bei Toro Rosso, Max Verstappen, inne.

Max Verstappen in Melbourne: Der Niederländer gab im Vorjahr im Alter von 17 Jahren und 133 Tagen sein Formel-1-Debüt und wird diesen Altersrekord aufgrund der mittlerweile geltenden Superlizenzkriterien wohl noch einige Zeit innehaben. Das Ziel sah Verstappen allerdings nicht, er schied mit einem Power-Unit-Defekt auf Platz acht liegend aus.

Carlos Sainz in Melbourne: Auch der Spanier debütierte im Vorjahr in Melbourne und nahm als Neunter sogleich Zählbares mit.

Die Prognose: Starker Auftakt möglich

• Der STR11 ist zuverlässiger als sein Vorgänger
• Toro Rosso könnte von Ausfällen der Konkurrenz profitieren
• Verstappen und Sainz bringen deutlich mehr Erfahrung mit als im Vorjahr
• Punkte für beide Piloten sind in Reichweite

Motorsport-Magazin.com meint: Toro Rosso hat zu Saisonbeginn die besten Chancen auf gute Ergebnisse, denn im Laufe des Jahres werden die Nachteile durch die Vorjahres-Power-Unit von Ferrari größer. Zudem ist jetzt die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass Konkurrenten aufgrund technischer Defekte ausfallen. Mit der Erfahrung einer Saison im Rücken sollten die beiden Toro-Rosso-Youngster ihre Chancen zu nutzen wissen. Ein Podium dürfte aber nur bei einem wirklich turbulenten Rennen möglich sein. (Annika Kläsener)