Drei Deutsche gegen drei Österreicher: Was in Bahrain noch ein temporäres Duell am Freitag war, wird trotz der Beförderung von Alex Wurz auch in Imola nicht an allen drei Tagen ausgefochten werden. Die Führung im deutschsprachigen Duell übernahm heute ein alter Bekannter: Michael Schumacher.

Der Tag der Deutschen

"Im Vergleich zu den anderen sind wir konkurrenzfähig, was ein gutes Zeichen für den Rest des Wochenendes ist", zeigte sich der Weltmeister nach seinem sechsten Platz im zweiten Training zuversichtlich. "Das Auto scheint auf dem meisten Gebieten sehr stark zu sein und lief heute gut. Ich bin mit dem Handling zufrieden und hatte eine gute Balance."

Entsprechend war der Freitag für Michael Schumacher "schon mal nicht schlecht": "Auch wenn es schwer ist, direkt ein genaues Bild zu bekommen. Wir sind alle ziemlich eng beisammen, aber immerhin sind Rubens und ich grob nur ein Zehntel weg von dem, was Alonso gefahren ist - ich denke also, wir sind für das Wochenende gut sortiert."

Was der Deutsche nach den beiden Trainings noch nicht einschätzen kann, ist die Leistung von B·A·R. "Da müssen wir erst sehen, ob sie so stark geworden sind oder ob sie es nur über eine Runde sind. Ansonsten müssen wir uns natürlich nach den führenden Renaults richten, und auch McLaren-Mercedes sah ganz gut aus. Auf jeden Fall haben wir uns viel vorgenommen für das Wochenende."

Ralf Schumacher sprach derweil von einem "schwierigen Tag" für alle, welcher noch einiges an Arbeit für das Team übrig gelassen habe. "Wir hatten keine technischen Probleme, aber es war schwierig Grip zu finden, woran wir als erstes arbeiten müssen."

Genau einen Rang vor Ralf rangierte sich im zweiten Training der Mönchengladbacher Nick Heidfeld ein, für den es heute das "Wichtigste" war, "dass mein Rücken absolut in Ordnung ist." Die beiden Trainingssession verliefen laut Nick "gut". "Wie immer an den Freitagen haben wir uns vor allem mit dem Reifenvergleich beschäftigt. Wir hatten keinerlei technische Probleme und konnten daher die Runden fahren, die wir uns vorgenommen hatten."

Der Tag der Österreicher

Der beste Österreicher des Auftaktfreitags war erwartungsgemäß Alexander Wurz in seinem McLaren Mercedes. Doch obwohl der Rückkehrer mit seinem Trainingstag "grundlegend zufrieden" ist, hätte er gerne noch eine schnellere Zeit in den Asphalt gebrannt. "Aber auf meiner schnellsten Runde auf neuen Reifen machte ich kleinere Fehler, sonst wäre ich schneller gewesen", so der Österreicher. "Insgesamt bereitet mir dies aber keine Sorgen, da wir für morgen und Sonntag gut vorbereitet sind."

Nicht ganz so gut vorbereitet scheint derzeit Red Bull Racing zu sein. "Ich testete beide Reifentypen und es scheint so, als ob wir etwas weiter von der Spitze weg wären als dies sonst der Fall gewesen ist", so die Einschätzung des zum Testfahrer degradierten Christian Klien. "Wir scheinen also im Vergleich zu den anderen Teams etwas verloren zu haben."

Nichts verloren hat hingegen Minardi, wo heute erstmals der neue PS05 an einem Rennwochenende zum Einsatz kam. "Insgesamt bin ich mit der Arbeit zufrieden", freute sich Patrick Friesacher über das geglückte Debüt seines neuen Arbeitsgeräts. "Wir müssen nur noch mehr Grip finden, die Bremsen verbessern und die Schaltzeit verringern." Ansonsten erlebte der Österreicher aber einen "positiven" Tag, welcher durch das "große Potenzial" des neuen Autos noch aufgewertet wurde.