Nach einem wenig begeisternden Barcelona-Test beginnt auch für das Schweizer Sauber Team am kommenden Wochenende die Europasaison.

Jacques Villeneuve:
In Bahrain war das Auto besser und ich konnte aggressiver fahren, was für Imola Mut macht. Nach einem Rennen, in dem ich beinah punkten konnte, freue ich mich auf Imola und hoffe, dass es dort mit WM-Zahlern klappen wird. Imola ist ein sehr schwieriger Kurs: er verfügt über zahlreiche Schikanen, und die Kurven sind recht speziell. Das beeinflusst den Fahrstil ziemlich stark. Ausserdem gibt es eine Reihe schwieriger Kurven und sowohl der Motor als auch die Bremsen werden stark beansprucht - es wird also für alle etwas knifflig. Hinzu kommt, dass wir bei der Abstimmung des C24 noch Verbesserungspotenzial besitzen, weshalb ich noch stärker mit meinen Ingenieuren arbeiten werde, um unser Auto fur das erste Europarennen schneller zu machen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir scheinen in die richtige Richtung zu gehen.

Felipe Massa:
Mir gefällt Imola. In meiner Zeit als Formel-Renault- und Formel-3000-Fahrer konnte ich hier einige Rennen gewinnen. Die Atmosphäre ist toll und die Strecke besitzt Charakter und Geschichte. Das einzige Problem ist, dass es dort sehr schwierig ist, zu überholen. Daher ist das Qualifying umso wichtiger. Die Randsteine sind in Imola ziemlich hoch, und um eine schnelle Runde zu fahren, muss das Auto mit einer größeren Bodenfreiheit ausgestattet sein, die es ermöglicht, direkt über die Kerbs zu fahren. Das schadet den Rundenzeiten nicht wirklich, sondern ist eine Art Kompromiss, den man eingeht. Der Kurs ist besonders auf der Start-/Zielgeraden recht buckelig. Ursprünglich hatten wir vor Melbourne einen dreitagigen Test hier vorgesehen, doch der Schnee machte uns nach einem Tag einen Strich durch die Rechnung. Dennoch konnten wir an diesem Tag eine Setup-Grundlage fur den C24 erarbeiten und bekamen eine Vorstellung, wie sich das Auto auf dieser Strecke verhalten wird. Während unseres Tests in Barcelona probierten wir einige neue Teile aus, die hier zum Einsatz kommen werden. Ich bin also optimistisch, dass wir an diesem Wochenende gut dastehen werden.

Willy Rampf (Technischer Direktor):
Es ist schon, nach den ersten drei Überseerennen zuruck in Europa zu sein. Das macht die Logistik einfacher, und zudem sind die Reisezeiten kürzer. Imola verlangt den höchsten Abtrieb und beansprucht die Bremsen stark. Aus diesem Grund verwenden wir die maximale Bremskuhlung und die optimale Bremsspezifikation. Es ist außerdem wichtig, das Auto so abzustimmen, dass die Piloten über die hohen Randsteine fahren konnen. Das ist notwendig, um eine schnelle Runde zu erzielen - besonders in der Schikane auf der Anhöhe ist das entscheidend. Die Strecke ist auch recht buckelig, aber das ist etwas, womit die Fahrer leben müssen. Bei unserem letzten Test in Imola im Februar fing es zwar nach einem Tag an zu schneien, jedoch konnten wir in der kurzen Zeit wenigstens eine Grundeinstellung für den C24 finden. Die wichtigste Vorbereitung für diesen Grand Prix war unser dreitagiger Test in Barcelona, unser erster seit dem Saisonstart. Unser Fokus lag dabei auf dem Test neuer Teile aus dem Windkanal sowie Reifentests für Imola und die nächsten Rennen. Des weiteren arbeiteten wir an der Verbesserung der Fahrzeugabstimmung, insbesondere da wir nun viel besser verstehen, wie der C24 mit den Michelin-Reifen funktioniert. Darüber hinaus probierten wir verschiedene Setups fur kühlere Wetterbedingungen. Da während den Rennwochenenden aufgrund der neuen Motorenregelung kaum noch Zeit für derartige Arbeiten übrig bleibt, war dieser Test besonders wertvoll.