Um exakt 9.55 Uhr verstummten heute bei den Testfahrten in Barcelona die Motoren - für zehn Minuten gedachten die anwesenden Formel 1-Teams dem verstorbenen Kirchenoberhaupt, Papst Johannes Paul II., der heute im Rahmen eines pompösen Medienereignisses zu Grabe getragen wurde. Wenig später öffnete der Himmel seine Pforten und es begann, wie von den Meteorologen angekündigt, zu regnen. Erst am späten Abend trocknete der Circuit de Catalunya wieder auf, doch da war die Temperatur bereits auf 15 Grad gesunken. Somit erzielten alle der zehn Piloten bis auf Takuma Sato ihre schnellste Zeit am Morgen dieses Testtages.

An einen neuen Rundenrekord war somit nicht zu denken, Toyota und Renault haben wegen des angekündigten Regenwetters schon am Vortag ihre Zelte abgebrochen. Kimi Räikkönen fuhr seine Tagesbestzeit von 1:15.389 Minuten in seiner vierten von 65 absolvierten Runden, weniger als zwei Zehntelsekunden vor seinem Teamkollegen Alex Wurz, der ebenfalls 65 Umläufe drehen konnte.

Fortschritte bei Sauber - Felipe Massa konnte den Rückstand immerhin auf 1,1 Sekunden reduzieren, belegte Platz 3 der Tagesliste, vor den beiden Williams-Piloten Nick Heidfeld und Tester Antonio Pizzonia. Der "Jungle-Boy" hatte eine leichten und folgenlosen Abflug zu verzeichnen.

Mit 1,5 Sekunden Rückstand reihte sich Michael Schumacher im Ferrari F2005 auf Rang 6 ein, der Weltmeister konnte lediglich 28 Runden drehen. Stallkollege Luca Badoer kam in seinem F2004M nur auf 24 Runden, was Rang 9 bedeutete. B·A·R-Honda konnte wenig an dem neuen Aerodynamik-Paket feilen, welches gestern mit der grandiosen Bestzeit von Jenson Button für erfreute Gesichter an der Kommandobrücke gesorgt hat. Tester Enrique Bernoldi drehte 63 Runden und belegte mit zwei Sekunden Rückstand Platz 7, Takuma Sato war heute mit 115 Runden der fleißigste und am wenigsten wasserscheue Pilot und belegte mit 2,4 Sekunden Rückstand Platz 8. Er erreichte seine schnellste Rundenzeit erst am Abend, als die anderen Teams bereits am Einpacken waren.

Am Ende der Zeitentabelle findet man Vitantonio Liuzzi, der mit seinem Red Bull-Cosworth 61 Runden absolvieren konnte, sein Rückstand beträgt 2,7 Sekunden, seine schnellste Runde fuhr er in Runde 7.

Die Tests in Barcelona sind somit zu Ende - die Formel 1-Teams werden erst wieder im Mai, im Rahmen des Grand Prix von Spanien, den Circuit de Catalunya beehren. Doch die meisten Teams werden nächste Woche im französischen Le Castellet erwartet, wo sich die Formel 1-Protagonisten weiter auf den kommenden Grand Prix von San Marino vorbereiten werden.

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Kimi Räikkönen (McLaren) M 1:15.389 65
2. Alex Wurz (McLaren) M 1:15.536 65
3. Felipe Massa (Sauber) M 1:16.565 92
4. Nick Heidfeld (Williams) M 1:16.600 99
5. Antonio Pizzonia (Williams) M 1:16.615 59
6. Michael Schumacher (Ferrari) B 1:16.870 28
7. Enrique Bernoldi (B·A·R) M 1:17.459 63
8. Takuma Sato (B·A·R) M 1:17.824 115
9. Luca Badoer (Ferrari) B 1:18.041 24
10. Vitantonio Liuzzi (Red Bull) M 1:18.151 61