Seit dem Dienstag nach dem Japan Grand Prix ist die Katze aus dem Sack: Romain Grosjean verlässt Lotus und vollzieht den ersten Teamwechsel seiner Formel-1-Karriere. Bei Newcomer Haas sucht der Schweizer mit französischer Rennlizenz nach einer neuen Herausforderung. "Ein Teil meines Herzens wird immer in Enstone sein, wo ich gewachsen bin und über die Jahre so viel erlebt habe", versicherte er jedoch.

"Ich schlage in meinem Buch eine neue Seite auf, aber das bedeutet nicht, dass es das Ende des Buchs ist - warum nicht eines Tages nach Enstone zurückkommen und mit dem Team Weltmeister werden!", erklärte er. Doch erst einmal stehen für Grosjean die letzten fünf Rennen für Lotus auf dem Programm, die er bestmöglich beenden will.

Pastor Maldonado bleibt zwar beim Team, hat sich aber dennoch einen starken Saisonendspurt vorgenommen. Dabei ist er sich der Tücken der Strecke in Sochi genau bewusst. "Die Runde ist ziemlich lang und auch technisch anspruchsvoll. Ein kleiner Fehler in einer Kurve bestraft dich für den Rest der Runde. Wenn du in einer Kurve von der Linie abkommst, kann es sein, dass du das erst wieder auf einer der Geraden gutmachen kannst", erklärte er. "Neben der Ideallinie ist es sehr rutschig. Da wirst du gleich doppelt bestraft."

Technikchef Nick Chester räumte ein, dass Lotus im vergangenen Jahr nicht gut zurechtkam. Auf dem neuen, glatten Asphalt waren die Reifen am Lotus nicht auf Temperatur zu bringen. Dass soll sich dieses Jahr nicht wiederholen. "Wegen Pirellis weicherer Reifenwahl gemeinsam mit der gealterten Asphaltoberfläche und unseren Erfahrungen mit der Strecke, sollten wir in diesem Jahr damit besser umgehen können", sagte er.

Lotus: Sochi Bilanz

Lotus in Sochi: Die Russland-Premiere der Formel 1 verlief für Lotus katastrophal. Romain Grosjean und Maldonado landeten als 17. beziehungsweise 18. im hintersten Teil des Feldes.

Romain Grosjean in Sochi: Der Franzose musste sich im Vorjahr mit dem mageren 17. Platz begnügen.

Pastor Maldonado in Sochi: Der Venezolaner kam nicht über die 18. Position hinaus, machte damit aber immerhin drei Plätze gegenüber der Startaufstellung gut.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In Japan gelang Lotus mit dem besten Teamergebnis seit Jahren immerhin auch eine sportliche Schlagzeile. Denn ansonsten stehen die geplante Übernahme durch Renault, finanzielle Probleme, Gerichtsprozesse und Fahrerdebatten im Fokus. So lange das alles noch nicht geregelt ist, bleiben die Arbeitsbedingungen schwierig und daher sind Punkteergebnisse bereits ein großer Erfolg für das Team. (Annika Kläsener)