Gleich zu Beginn des zweiten Bahrain Grand Prix in der F1-Geschichte boten die 20 Akteure im ersten Freien Training 60 Minuten Hochspannung mit packenden Fernduellen, einer überragenden Zeitenjagd, Unmengen absolvierter Runden, welche den Zeitenmonitor zu sprengen drohten, und jeder Menge Diskussionsstoff! Der Rundengeiz war gestern, heute ist Action pur!
Sie glauben uns wohl auch alles? Leider müssen wir diese wünschenswerte Fantasie mit den heute inflationär gebrauchten Worten "April, April!" zerschlagen. Das erste Freie Training in Bahrain war alles andere packend und der Rundengeiz lebt mehr denn je.
Der Rundengeiz Was macht ein Formel 1 Pilot in der Wüste? Ganz klar: Er fährt einmal um den Kurs um die Systeme und den Funk zu überprüfen und wartet dann in der Box darauf, dass die Session beendet ist. So oder so ähnlich praktizierten alle Fahrer den Start in das dritte Rennwochenende des Jahres. Der Rundengeiz ist in Bahrain angekommen.
Die Zwischenfälle Der Pechvogel des ersten Trainings war derweil - man ist fast schon geneigt zu sagen: wieder einmal - der Österreicher Alex Wurz, der erst wegen seiner Inkompatibilität mit dem neuen MP4-20 nicht als Montoya-Ersatz zum Einsatz kam und dann schon nach einer knappen Viertelstunde auf seiner fünften Runde mit einem Problem stehen blieb. Ein Missgeschick anderer Art unterlief dem Niederländer Christijan Albers, der sich nach einem Verbremser etwas verfuhr und plötzlich in der falschen Boxengasse vor weiß-roten Pylonen stand.
Die Motoren Nachdem die meisten der Aggregate ihren ersten Doppelturn in Australien und Malaysia schadlos überstanden haben und nun für das zweite Hitzerennen in Folge durch einen Artgenossen ersetzt wurden, steht den V10 auch in Bahrain ein heißes und vor allem sandiges Rennen ins Haus. Für das Aggregat von Nick Heidfeld, wird dies der zweite Hitze-GP nach Malaysia.
Die Reifen Nach den ersten 60 Trainingsminuten auf dem Bahrain International Circuit lässt sich noch nicht viel über die Reifen sagen. Sicher ist: Sie sind rund, sie sind schwarz, sie bestehen Großteils aus Gummi. Das Kräfteverhältnis, welches gerade nach der vernichtenden Bridgestone-Niederlage von Sepang interessant zu sehen sein wird, steht allerdings noch nicht fest.
Die Platzierungen Fest steht hingegen die Reihenfolge nach dem ersten Training und diese sieht wieder einmal Ricardo Zonta an der Spitze. Dahinter reiht sich Weltmeister Michael Schumacher im neuen F2005 vor Tonio Liuzzi im Red Bull und Alex Wurz, der nach seinem Problem noch einmal raus fahren konnte, ein. Der zweite Ferrari landete mit Rubens Barrichello am Steuer auf Platz fünf. Montoya-Ersatz Pedro de la Rosa schloss seinen ersten Auftritt als McLaren-Einsatzpilot als Sechster ab. Nick Heidfeld wurde Zehnter.
Die Analyse Rückschlüsse über das Kräfteverhältnis lassen sich nach diesen ersten 60 Minuten erwartungsgemäß noch nicht ziehen. Stattdessen müssen wir dafür zumindest noch das zweite freie Training heute Nachmittag abwarten.
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