Mit gemischten Gefühlen verlässt Force India-Chef Vijay Mallya den belgischen Grand Prix Richtung Monza. Grund zu Freude bereitete dem Inder Sergio Perez. "Sergio hat das ganze Wochenende über eine super Performance abgeliefert und das Podium war für ihn in Reichweite", so Mallya. Für Nico Hülkenberg sah der Sonntag in Spa jedoch anders aus. "Für Nico lief es sehr unglücklich. Er konnte nicht mal am Rennen teilnehmen, da sein Auto an Leistung verlor und er vom Rennen zurücktreten musste."

Trotzdem glaubt Mallya, dass es für Force India weiterhin gut läuft. Durch Hülkenbergs Ausscheiden aus dem Rennen ist das Team auf den sechsten Platz in der Konstrukteurswertung gefallen. "Nur um einen Punkt, also ist noch nichts verloren", resümiert Mallya. "Aber wir müssen jetzt gemeinsam mit Mercedes analysieren, was das Problem an Nicos Auto war und sicherstellen, dass so etwas nicht nochmal passiert."

Für Sergio Perez war der Belgien-GP erfolgreich, Foto: Sutton
Für Sergio Perez war der Belgien-GP erfolgreich, Foto: Sutton

Updates in Russland?

Im Vorfeld des Belgien GP gab Hülkenberg an, dass das nächste Update für Force India in Russland folgen würde. Sein Chef hat da andere Pläne. "Eigentlich würde ich das Update schon gerne nach Singapur bringen", bestätigt der Inder. "Die Strecken, auf denen wir in den nächsten paar Monaten fahren, sind sehr vielfältig. Monza ist ähnlich wie Spa - eine Highspeed-Strecke - während Singapur ganz anders ist."

Das Ziel für Mallya ist es aber, ein Auto zu haben, das auf allen Strecken im Formel-1-Kalender konkurrenzfähig ist. "Als das Team sich Stück für Stück von ganz hinten bis dorthin, wo wir heute sind, hochgearbeitet hat, habe ich meinen Ingenieuren immer gesagt, dass wir uns nicht erlauben können, ein Auto zu bauen, das auf manchen Strecken perfekt und auf anderen Strecken gar nicht funktioniert", stellt der 59-Jährige fest. "Wir brauchen ein Auto, das auf jeder Strecke konkurrenzfähig ist. Und ich finde, das haben wir ziemlich erfolgreich geschafft."

Für das kommende Jahr will Mallya weiterhin mit Hülkenberg und Perez arbeiten, Foto: Sutton
Für das kommende Jahr will Mallya weiterhin mit Hülkenberg und Perez arbeiten, Foto: Sutton

Zukunftspläne

Ein offenes Geheimnis ist, das viele Leute in der Formel 1 der Meinung sind, dass Force India über seinen Verhältnisse lebe. Mallya sieht solche Worte als Kompliment an sein Team. "Wenn du dir unsere Performance in Relation mit unseren Ausgaben ansieht - wenn man bedenkt, was andere ausgeben - dann stimmt das vermutlich", stimmt Mallya zu. "Aber uns gefällt es, ein gutes Team mit guter Atmosphäre, guten Fahrern und gutem Engagement der Leute zu führen. Und wenn die Leute dann sagen, wir würden über unsere Verhältnisse leben, dann nehme ich das als Kompliment."

Für die Zukunft hat sich Mallya ein wichtiges Ziel gesetzt. Er möchte Perez und Hülkenberg weitermachen. "Ich habe immer gesagt, dass ich mit beiden Fahrern sehr zufrieden bin und sie behalten möchte", kommentiert er knapp. Welche Ziele man anstreben will, wurde bei Force India schon früh entschieden. "Ich habe mir die Ziele mit meinem Team gesetzt und bisher haben wir sie gut erfüllt. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir in dieser Saison den vierten Platz erreichen, aber ich sehe keinen Grund, warum es für 2016 kein Ziel sein sollte."

Auch zur Saison 2017, in der das neue Reglement der Formel 1 in Kraft tritt, hat Mallya sich schon Gedanken gemacht. "Ich denke, dass die Autos wieder erfunden werden müssen - und damit werden wir früh anfangen, damit wir ganz vorne mitmischen können."