Der Große Preis von Ungarn feiert an diesem Wochenende ein Jubiläum: Zum 30. Mal macht die Formel 1 auf dem Hungaroring Station. Als Nigel Mansell 1986 die erste Ausgabe des Rennens gewann, damals noch hinter dem Eisernen Vorhang, verfolgten rund 200.000 Zuschauer das Geschehen von den dicht besetzten Tribünen.
Zwar gab es immer wieder kleinere Adaptierungen an der Strecke, am grundsätzlichen Layout hat sich bis heute jedoch so gut wie nichts geändert. Der Hungaroring verfügt über zahlreiche Kurven und wenige Überholmöglichkeiten, weshalb der Kurs nicht selten als das Monaco des Ostens bezeichnet wird.
Derzeit laufen Verhandlungen mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, den Vertrag des Ungarn GP bis 2026 zu verlängern und im Zuge dessen umfassende Veränderungen an der Strecke vorzunehmen, um die Rennen attraktiver zu machen. Die Teamchefs halten von diesen Überlegungen allerdings wenig und sind sich einig: Finger weg vom Hungaroring, der Charakter soll unangetastet bleiben.
Eine Strecke mit Charakter
"Lasst die Strecke in Ruhe", fordert Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der sich lediglich ein moderneres Presszentrum wünschen würde. "Es ist eine Strecke, die Spaß macht, es ist ein anderer Streckentyp und produziert immer, aus welchen Gründen auch immer, gute Rennen", betont der Brite. "Alle Fahrer genießen es, hier zu fahren."
Diesen Worten kann sich Graeme Lowdon, Sportdirektor von Manor Marussia, nur anschließen. "Ich mag , wie die Strecke der natürlichen Form der Landschaft folgt - das ist gut", lobt er den Charakter des Hungarorings. Lediglich eines würde sich der Brite augenzwinkernd wünschen: Den Kurs etwas flacher zu machen, damit das traditionelle Joggen nicht so schweißtreibend ist. "Abgesehen davon, würde ich die Strecke nicht angreifen."
Auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost hat wenig an der Traditionsstrecke nahe Budapest auszusetzen. "Vielleicht könnte man die Garagen vergrößern, weil sie ziemlich klein sind, aber die Strecke selbst sollte bleiben, wie sie ist, weil es eine besondere Strecke ist", stellt der Österreicher klar. Nachsatz: "Ich komme immer gerne hier her."
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