Die Saison will einfach nicht so recht ins Laufen kommen für Sauber. Nach der 35. von 70 Runden des Ungarn-GP ist die Hälfte der Rennen im Jahr 2015 absolviert und Sauber kann bislang alles andere als zufrieden sein. Seit dem China-GP Mitte April, als beide Fahrer in die Punkte kamen, sprangen in sechs Rennen dürftige zwei Zähler heraus. In Silverstone fiel Felipe Nasr schon vor dem Start aus und Marcus Ericsson verlor aufgrund der falschen Strategie einen - hauptsächlich aufgrund vieler Ausfälle - schon sicher geglaubten Punkt.

Mittlerweile gibt es mit dem erfahrenen Mark Smith einen neuen Technischen Direktor, von dem man allerdings keinen schnellen Erfolg erwartet, so war aus dem Team zu hören. Das liegt nicht daran, dass der Brite nicht kompetent wäre, sondern daran, dass auch er das Auto nicht mit einem Schlag konkurrenzfähig zaubern kann. Ein großes Update wird es für die Fahrzeuge erst in der Sommerpause geben, da ist Sauber später dran als andere Rennställe. Beim Ungarn-GP sind insofern vorerst noch keine deutlichen Verbesserungen zu erwarten.

Der Materialverschleiss könnte Sauber helfen

"Wir müssen das Training abwarten, um zu sehen, wie konkurrenzfähig wir mit unserem Auto sind", sagt Marcus Ericsson. Das Qualifying-Ergebnis wird umso wichtiger sein, als der schmale Hungaro-Ring zu den Strecken zählt, auf denen das Überholen schwierig ist. Der Schwede hatte sich ohnehin vorgenommen, samstags stärker zu werden. Auch die Pneus werden eine große Rolle spielen. "Die Strecke stellt hohe Anforderungen bezüglich der Reifen, gefragt sind auch eine gute Bremsstabilität und eine gute Traktion", so Felipe Nasr. Zusätzlich wird die Hitze den Autos am Wochenende zu schaffen machen.

Immerhin in Sachen Zuverlässigkeit ist Sauber 2016 einigermaßen konkurrenzfähig. In den bisherigen neun Saisonrennen fielen beide Fahrer nur jeweils einmal aus. Das ist besser als Lotus, Manor, McLaren oder Toro Rosso. Vielleicht spielt das den Schweizern ja in Ungarn angesichts der zu erwartenden harten Belastungen für die Autos in die Karten.

Sauber: Budapest Bilanz

Sauber in Budapest: Der Hungaroring stellt für das Schweizer Privatteam ein durchaus gutes Pflaster dar. Den größten Erfolg feierte Johnny Herbert 1997 als Dritter. Zu Zeiten der Zusammenarbeit mit BMW schaffte Nick Heidfeld ebenfalls den Sprung auf das Podium, der Mönchengladbacher wurde sowohl 2006 als auch 2007 Dritter.

Marcus Ericsson in Budapest: Der Schwede feierte im Vorjahr in Diensten von Caterham sein Ungarn-Debüt, schied jedoch nach einem Dreher aus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sauber kann, wenn überhaupt, erst nach der Sommerpause mit Punkten rechnen. In Ungarn könnte allein der Abnutzungskampf für das Team sprechen. Wenn es wieder viele Ausfälle gibt - und Sauber nicht erneut die falsche Strategie wählt, dann könnte einer der Fahrer Zähler sammeln. Wahrscheinlicher ist aber eine erneute Enttäuschung. (Matthias Schwerdtfeger)