Der Volkswagen-Konzern wird nicht erst seit Kurzem mit der Formel 1 in Verbindung gebracht, doch die anhaltende sportliche Krise bei Red Bull respektive Renault ließ Gerüchte neu aufkommen, wonach Audi - bekanntermaßen Bestandteil des Konzerns - als Motorenlieferant einsteigen könnte. Sogar ein Kauf des Teams stand zur Debatte. Doch nach jetzigem Stand ist ein Einstieg des zweitgrößten Autobauers in die Königsklasse des Motorsports nicht vorgesehen.

"Das ist momentan nicht wirklich interessant für uns. Der Große Preis von Österreich vergangenes Wochenende war ernüchternd genug. Da fehlt die Spannung", fand der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn im Interview mit der Bild am Sonntag deutliche Worte. Dabei ist der Konzern durchaus im Motorsport aktiv. VW selbst ist werksseitig in der Rallye-Weltmeisterschaft vertreten, Porsche und Audi lieferten sich zuletzt ein tolles Duell bei den 24 Stunden von Le Mans und in der gesamten Langstrecken-WM. Zusätzlich ist Audi auch in der DTM engagiert. Nur um die Formel 1 machen Winterkorn & Co. bislang einen großen Bogen. Für Winterkorn hat es sowohl sportliche, als auch marketingtechnische Gründe. Le Mans biete einfach mehr Vorteile.

"In diesem Jahr waren mit 260.000 Zuschauern so viele wie noch nie dort. Gerade der Kampf Audi gegen Porsche hat sie angezogen. In Le Mans fahren die Autos in einem Rennen so viel wie die Formel 1 in der kompletten Saison. Da können sie eindrucksvoll demonstrieren, wie zuverlässig ihre Autos sind", so Winterkorn. Dass dabei zwei Marken unter einem Dach gegeneinander antreten, ist für ihn kein Problem. "Porsche hat diesmal gewonnen, weil die Autos genauso zuverlässig waren wie die von Audi. Wettbewerb in einem Konzern kann nicht schaden", erläutert er seine Denkweise.