Volkswagen und die Formel 1 - spätestens seit dem Abgasskandal ist dieses stets vor sich hinköchelnde Thema ziemlich abgekühlt, denn in Wolfsburg hat man derzeit ganz andere Probleme als einen Einstieg in die Königklasse. Durchaus schade findet man diese Entwicklung in Maranello bei Ferrari, wie Sergio Marchionne, der Präsident der Scuderia, betonte.

"Trotz der Probleme, die Volkswagen hat, habe ich den letzten Chef von VW immer ermutigt, in die Formel 1 einzusteigen", erinnerte Marchionne an Gespräche mit dem mittlerweile abgelösten Martin Winterkorn. "Dass ein solch großes Unternehmen nicht in der Formel 1 ist, war für mich immer eigenartig."

Mit Ferrari, Mercedes, Renault und Honda werden 2016 vier Automobilhersteller in der Formel 1 vertreten sein. Für Marchionne zu wenig. "Ich habe auch General Motors ermutigt, ich versuche immer alle von ihnen zu ermutigen einzusteigen", würde sich der Italiener mehr Konkurrenz wünschen. "Das wäre gut für den Sport, für sie und für uns", ist Marchionne überzeugt.

Marchionne baut auf Honda

Während Volkswagen trotz des Abgasskandals weiterhin drei Autos in der WRC zum Einsatz bringen wird, haben die ebenfalls zum Konzern gehörenden Hersteller Audi und Porsche ihr Le-Mans-Programm gekürzt. Künftig werden an der Sarthe nur mehr zwei anstelle der bisherigen drei Boliden am Start sein.

Der letzte Hersteller, der neu in die Formel 1 einstieg, ist Honda. Da die Japaner jedoch mit enormen technischen Problemen zu kämpfen haben, könnten sie als abschreckendes Beispiel für potenzielle Nachahmer gelten. Marchionne glaubt jedoch nicht, dass dies der Fall sein wird. "Honda kann großartige Dinge schaffen und wieder Siege feiern", streut der Italiener Rosen, für den feststeht: "Wir brauchen mehr Hersteller in der Formel 1."