Der Große Preis von Österreich 2015 in Spielberg wird im Gegensatz zum Rennen des Vorjahres nicht ausverkauft sein. Durften sich die Veranstalter in der letzten Saison noch darüber freuen, dass am Rennsonntag 95.000 Zuschauer an die Strecke strömten, rechnet man diesmal mit maximal 60.000 Fans.

Wenig erfreut über das schwindende Interesse ist man naturgemäß bei Rennstreckenbesitzer Red Bull. Motorsportberater Dr. Helmut Marko glaubt zu wissen, weshalb das Rennen nur mäßigen Anklang findet. "Es ist die Gesamtsituation der Formel 1. Wir haben eine unglaubliche Dominanz von Mercedes. Das nimmt die Spannung heraus", sagte der Österreicher gegenüber der APA.

Auch den Reiz der Boliden sieht Marko nicht gegeben, wenngleich es diesbezüglich jedoch keinen Unterschied zum Vorjahr gibt. "Man muss das Ganze wieder spektakulärer machen. Natürlich gehören da auch eine entsprechende PS-Zahl und eine entsprechende Dezibelzahl dazu", lautet dir Forderung des 72-Jährigen.

Alexander Wurz war einer der letzten Österreicher in der Formel 1, Foto: Sutton
Alexander Wurz war einer der letzten Österreicher in der Formel 1, Foto: Sutton

Lokalmatador gesucht

Doch Red Bull muss sich auch an die eigene Nase nehmen, denn das ehemalige Weltmeisterteam ist derzeit nur mehr ein Schatten erfolgreicher Tage und müht sich im grauen Mittelfeld ab. "Als Red Bull haben wir ja doch viele Fans in Österreich", meinte Marko. "Dazu kommt, dass es keinen österreichischen Fahrer gibt. Da ist leider nichts in Sicht."

Gerhard Berger würde sich ebenfalls wünschen, dass wieder ein Vertreter der Alpenrepublik den Sprung in die Formel 1 schafft. "Der Motorsport-Fan in Österreich existiert", sagte der Tiroler. "Ein österreichischer Fahrer würde dem Ganzen aber noch einmal einen Boost geben." Am nächsten dran ist noch Bergers Neffe Lucas Auer, der momentan für Mercedes in der DTM fährt, aber einen ausgesprochen schwachen Saisonstart hinlegte.