Nach dem Auftakt der FIA-Formel-1-WM 2005 in Melbourne zieht das Sauber Team weiter zu seinem "Heimrennen" in Malaysia. Diese Veranstaltung stellt für die Schweizer sowie deren malaysischen Partner Petronas etwas ganz Besonderes dar, und Jacques Villeneuve sowie Felipe Massa nehmen während der Woche vor dem Grand Prix an zahlreichen Promotions-Aktivitäten zur Feier der zehnjährigen Partnerschaft zwischen Sauber und Petronas teil.

Die Feierlichkeiten beginnen am Samstag bei einer Veranstaltung mit dem malaysischen Premierminister, Dato' Seri Abdullah Hj Ahmad Badawi. Am Sonntag geht es dann bei einer Demofahrt auf die Straßen von Kuala Lumpur, welcher Kinder aus Klang Valley beiwohnen werden.

Der Nachwuchs steht auch an den Folgetage im Mittelpunkt der Aktivitäten: Zuerst werden die Fahrer mit Schülern aus Klang Valley und von der Universität Teknologi Petronas diverse Spiele veranstalten und dann am Dienstag Zeit mit den Kindern der Petronas-Mitarbeiter verbringen.

Am Mittwoch weilen die Fahrer bei der Kostüm-Präsentation der Grid Girls, bevor es am Nachmittag zu einer Autogrammstunde geht. Ab Donnerstag beginnt dann das übliche GP-Wochenendprogramm an der Rennstrecke.

Jacques Villeneuve:
Sepang ist eine gute Strecke, aber sehr schwierig. Sie verfügt über interessante, schnelle und langsame Kurven, und eine Runde ist ziemlich lang. Malaysia ist außerdem körperlich sehr anstrengend. Nach den kalten Wintertests wird dies das erste Rennen mit richtig heißen Temperaturen sein, was ein ziemlicher Schock für den Körper ist. Auch die Fahrzeuge werden stark belastet, und vor allem die Kühlung des Motors sowie der Bremsen wird noch bedeutender. Sepang ist immer ein schwieriges Rennen. Leider vertrage ich kein scharfes Essen, weshalb ich hier viele Speisen nicht essen darf. Trotzdem freue ich mich, dass wir die Gelegenheit haben, in der Woche vor dem Rennen mehr Zeit in Kuala Lumpur zu verbringen. Das ist wirklich schon, denn normalerweise sind wir wahrend eines Grand Prix die meiste Zeit an der Rennstrecke und haben lediglich am Sonntag nach dem Rennen die Chance, auszugehen und mal die Gegend anzuschauen.

Felipe Massa:
Ich liebe Sepang. Der Kurs besteht aus vielen schnellen, harmonischen Kurven, die einen guten Rhythmus ergeben. Es gibt diverse Überholmöglichkeiten, besonders wenn man auf den beiden langen Geraden den Windschatten nutzt. Ich denke, dieses Jahr werden wir dank des neuen Reglements viele Überholmanöver sehen. Die Kurven 9 und 11 sind knifflig, da man beim Einlenken bremst. Entsprechend sorgfaltig muss das Auto abgestimmt sein, damit es die notwendige Stabilität hat. Das erfordert viel Arbeit an der Elektronik, um die Bremswirkung des Motors und das Differential richtig einzustellen. Sepang ist wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen körperlich sehr anstrengend. Man schwitzt viel und verliert wahrend des Rennens 2 bis 2,5 kg Körpergewicht. Dass man nun besonders in den letzten Runden auch noch auf die Reifen Acht geben muss, macht das Ganze mental noch schwieriger.

Willy Rampf, Technischer Direktor:
Sepang erfordert den höchsten Abtrieb, den wir angesichts der neuen Regeln herausholen können. Wegen der hohen Temperaturen ist jedoch eine angemessene Kühlung ebenso wichtig, um die Zuverlässigkeit der Motoren zu gewährleisten. Die Kühlung gewinnt deshalb umso mehr an Bedeutung, weil wir gemäß dem neuen Reglement die Petronas-Motoren, die bereits in Australien im Einsatz waren, nun für ein zweites Rennwochenende benutzen. Die Streckenführung ist eine gute Mischung aus langsamen Kurven, die eine optimale Traktion erfordern, und schnellen Passagen, die eine hohe Stabilität voraussetzen. Für die Ingenieure ist es dementsprechend schwierig, den besten Kompromiss zu finden. Der Streckenbelag hat mittleren Grip und ist ziemlich abrasiv, was in Verbindung mit den hohen Temperaturen extreme Anforderungen an die Reifen stellt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil wir ja für die Qualifikationstrainings und das Rennen nur noch einen Satz verwenden dürfen. Es wird deshalb besonders wichtig sein, die richtige Wahl zwischen den beiden Michelin-Spezifikationen zu treffen.