Vieles kam an diesem Auftakt-Rennwochenende der Saison 2005 anders als allgemein erwartet wurde. Und so gab es gegen Ende des Rennens auch keine katastrophalen Reifenexplosionen und auch keine hilflos auf nachlassenden Pneus herumrutschenden Autos. Und da auch keine Karbontrümmer auf der Fahrbahn lagen, gab es auch keinerlei Chaos in punkto Sondererlaubnis für einen außerordentlichen Reifenwechsel.

Im Gegenteil - die Reifen wurden gegen Ende immer besser - 16 Piloten fuhren ihre schnellste Rennrunde nach dem 30. Umlauf, davon brannten 9 Piloten nach der 40. Runde sowie 8 Piloten nach Runde 50 ihre persönliche schnellste Rennrunde in den Asphalt. Es handelt sich also wirklich um Mischungen, die erst spät an ihren Zenit gelangen. Fernando Alonso war mit der absoluten Schnellsten Rennrunde um 1,2 Sekunden langsamer als Michael Schumacher im Vorjahr.

Was die Regen- und die Extremwetter-Reifen betrifft, hatte wie gehabt Bridgestone die Nase vorne. Bei auftrocknender Fahrbahn war wie gehabt Michelin im Vorteil. Die Performance im Rennen ist schwer einzuschätzen - rund 5 Sekunden fehlten am Ende dem einzigen konkurrenzfähigen Bridgestone-Fahrer Rubens Barrichello auf Michelin-Pilot Giancarlo Fisichella.

Man könnte jetzt sagen: Beide Gummigiganten haben ihre Hausaufgaben gut gemacht, die Pneus beider Firmen hielten der Belastung von Qualifikation und Rennen stand. Auch wenn Melbourne 2005 alles andere als ein Hitzerennen war. Die vor der Saison geäußerten Sicherheitsbedenken vieler Experten erwiesen sich in Melbourne glücklicherweise als "Fehlalarm".

Pierre Dupasquier von Michelin durfte sich über den Rennsieg freuen: "Wir haben die Saison 2004 mit der Siegerfanfare abgeschlossen. Und es ist sehr erfreulich, dass wir die Saison auf die gleiche Art und Weise beginnen konnten."

Hisao Suganuma von Bridgestone erklärte: "Das Ergebnis zeigt, dass wir in die richtige Richtung hin entwickelt haben. Die Reifen an beiden Ferrari arbeiteten gut und sie konnten ihre Performance vom Start bis ins Ziel halten. Wir hatten keinerlei Probleme mit den Reifen, was uns hinsichtlich zukünftiger Rennen zuversichtlich stimmt. Es ist gut zu sehen, dass die beiden Jordan-Rookies und Minardi-Newcomer Patrick Friesacher das Rennen beenden konnten "

Der Bridgestone-Motorsportdirektor fügte hinzu: "Alles in allem: Obwohl wir immer gewinnen wollen, war der 2. Platz doch auch ein gutes Resultat für uns. Durch die neuen Reifenregeln haben sich die Anforderungen an die Pneus geändert. Heute haben wir gesehen, dass unsere Reifen den neuen Regeln entsprechen und wir müssen jetzt nur noch stets die Entwicklung vorantreiben, um auch weiterhin konkurrenzfähig zu sein."