Für die deutschen Formel-1-Fans ist das Katastrophen-Szenario eingetreten: Kein Großer Preis von Deutschland 2015! Der Unmut der Fans, unter anderem auch der Motorsport-Magazin.com-Leser, richtete sich schnell gegen die deutschen Hersteller, allen voran Mercedes, warum sie nichts in den deutschen Grand Prix investiert hätten. Nun stellt sich heraus: Mercedes soll der dpa zufolge sehr wohl versucht haben, einen Beitrag zu leisten, um das Rennen zu retten.
Konkret sei es um einen "signifikanten Beitrag" aus Stuttgart gegangen, mit dem ein Rennen auf dem Nürburgring oder Hockenheimring hätte stattfinden können. Doch das Angebot sei Mercedes zufolge "nicht angenommen worden". Ob Ecclestone oder die Streckenbetreiber selbst die Offerte ausgeschlagen haben, wurde nicht kommuniziert. Mercedes hat bereits bei Abgabe des Angebots klargestellt, dass es sich um eine einmalige Zahlung handeln würde und es nicht als dauerhafte Lösung anzusehen sei.
In einer Mercedes-Erklärung heißt es, man bedauere die Entwicklung um den Deutschland-GP. Gleichzeitig sei es aber nicht "die Aufgabe der teilnehmenden Teams[...], den einzelnen Rennstreckenbetreibern finanziell unter die Arme zu greifen. Das ist kein tragbares und nachhaltiges Model für die Zukunft."
Der Nürburgring verkündete nach der Übernahme durch Capricorn zunächst, den Großen Preis von Deutschland fünf Jahre hintereinander ausrichten zu wollen und pikierte damit zunächst den Hockenheimring. Schnell stellten sich die Ankündigungen aber als heiße Luft heraus. Seit Capricorn in Zahlungsschwierigkeiten steckt, kann der Nürburgring die Antrittsgebühren zur Austragung eines F1-Rennens nicht mehr bezahlen. Hockenheim war nicht bereit, den verlustreichen Grand Prix außerplanmäßig zu veranstalten.
Wie geht es in Zukunft weiter?
Nach der Absage des deutschen Grand Prix sind die deutschen Fans geschockt. Für 2016 besteht ein Vertrag des Hockenheimrings mit Ecclestone, der sich turnusmäßig mit dem Nürburgring seit 2007 abwechselt. Der Hockenheimring kündigte bereits an, dem Vertrag nachkommen zu wollen. Auch für 2018 gibt es einen Vertrag. Der nächste Härtefall tritt 2017 ein, wenn der Nürburgring wieder an der Reihe wäre. Doch in der Eifel droht eine juristische Hängepartie um den möglicherweise nicht rechtmäßig abgelaufenen Verkauf, die sich bis 2021 hinziehen könnte. Die Besitzverhältnisse sind nach wie vor ungeklärt. Für die Zeit nach 2018 ist nichts in Stein gemeißelt. Dauerhaft wird der Hockenheimring Verluste wie 2014 sicher nicht hinnehmen.
diese Formel 1 Nachricht