Die TV-Quoten des Formel-1-Saisonauftakts in Australien dürften den Verantwortlichen von RTL einige Sorgenfalten ins Gesicht zaubern. Nachdem die Zuschauerzahlen bereits im Vorjahr massiv eingebrochen waren, gibt es einen weiteren massiven Rückgang zu vermelden.

Der Australien GP stieß auf geringes Publikumsinteresse, Foto: Sutton
Der Australien GP stieß auf geringes Publikumsinteresse, Foto: Sutton

Schalteten im letzten Jahr noch 3,12 Millionen Zuschauer beim Saisonauftakt ein, waren es diesmal nur 1,72 Millionen, die Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Co. live beim Rundendrehen in Melbourne zusehen wollten. 2013 kam RTL beim ersten Saisonrennen auf 2,9 Millionen Zuschauer.

Zwar gilt es zu beachten, dass der Start bereits um 6 Uhr deutscher Zeit und damit eine Stunde früher als in den letzten Saisons erfolgte, was einen negativen Effekt auf die absoluten Zuschauerzahlen hatte, doch auch der davon unbeeinflusste Marktanteil sank deutlich.

2014 erreichte RTL noch 43,2% Marktanteil bei allen Zuschauern, diesmal waren es lediglich 38,6%. Noch dramatischer stellte sich der Verlust in der werberelevanten Zielgruppe der 14-49-Jährigen dar. Nach 42,2% im Vorjahr kam RTL diesmal auf lediglich 34,8% - ein Minus von 7,4 Prozentpunkten.

Verhandlungen über neuen Vertrag laufen

RTL reagierte bereits vor Saisonbeginn auf den Negativtrend und kürzte die Vorberichte zum Rennen auf eine Stunde zusammen. Trotzdem hat der Privatsender Interesse daran, die Königsklasse weiterhin im Programm zu behalten - aber nicht um jeden Preis.

Die Mercedes-Dominanz schadet RTL, Foto: Sutton
Die Mercedes-Dominanz schadet RTL, Foto: Sutton

"Die Gespräche dazu laufen, ohne dass eine der Parteien unter Zeitdruck steht. Klar ist: Wie jeder TV-Vertrag muss auch eine Verlängerung der Formel-1-Rechte wirtschaftlich darstellbar sein", erklärte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer gegenüber dwdl.de.

In Köln hofft man, dass sich die Saison spannend entwickelt und dadurch mehr Zuschauer vor den TV-Schirm gelockt werden. "Sport ist immer dann besonders attraktiv, wenn Spannung und Emotionen förmlich greifbar und die Regeln dabei leicht nachvollziehbar sind", so Bolhöfer. "Je leistungshomogener der Wettbewerb ist, desto besser." In Anbetracht der Überlegenheit von Mercedes könnte dies ein frommer Wunsch bleiben.