Die Verkündung der Zusammenarbeit zwischen Honda und McLaren erinnerte die Formel-1-Fans an glorreiche Zeiten. Für Honda stand fest, dass man sich 2015 komplett auf das britische Team konzentriert, ab 2016 auch für weitere Motorenkunden offen ist. "Wenn andere Teams unseren Motor oder unsere Power Unit nutzen wollen, können wir diese nach 2016 liefern", sagte der Motorsportchef Yasuhisa Arai vor einem Jahr.

Im Februar 2015 stellt sich die Situation für Honda anders dar als gewünscht. Zahlreiche technische Probleme behinderten die Vorbereitung auf die neue Saison. Gegenüber f1i.com verglich Arai die Situation mit einem "Pop-up-game" - wenn ein Problem gelöst ist, taucht ein anderes wieder auf. Dementsprechend haben die Japaner ihre Idee eines Kundenteams erst einmal beiseitegeschoben worden - jedoch auch aufgrund mangelnden Interesses. "Wir haben keinerlei Angebote anderer Rennställe, ein zweites Einsatzteam zu sein", gestand Arai. "Vielleicht liegt es daran, dass sie denken, bei Honda ist alles etwas mysteriös."

Arai meint damit weniger die Kinderkrankheiten der neuen Power Unit als vielmehr die generelle Leistungsstärke Hondas, die trotz leichter Fortschritte in Barcelona weiterhin unklar ist. Möglichen Kunden soll jedoch bald ein Teil der Leistungsstärke der Power Unit präsentiert werden. Insgesamt sei die Unterstützung eines zweiten Teams eine komplizierte Angelegenheit. "Ich frage mich wirklich: Können wir uns während der Saison darauf vorbereiten, ein zweites Team zu versorgen? Ich weiß es nicht", sagte Arai.