Auch wenn die F1-Saison 2015 erst in den Startlöchern steht, gibt es schon jetzt einen heißen Anwärter auf das Wort des Jahres - und zwar Tokens. Aufgrund einer Lücke im Reglement dürfen Mercedes, Ferrari und Renault ihre 32 Tokens für dieses Jahr frei verteilen. Aus Fairnessgründen darf auch Honda während der Saison entwickeln, der Umfang ist allerdings an die Konkurrenz gekoppelt. Der abgerundete Durchschnitt der 32 Tokens, der von den anderen Herstellern zu Saisonbeginn nicht in Anspruch genommen werden, steht Honda 2015 zu.

Power Units: So viel darf verändert werden:

Token 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Anzahl der Tokens: Gesamte Power Unit6666 66 66 66 66
Anzahl der modifizierbaren Tokens6151 51 43 3 3
Einsetzbare Tokens je Hersteller3225 20 15 3 3
Erlaubte Modifizierungen in Prozent48%38%30%23% 5% 5%
Eingefrorene Tokens5151523 63 63
Prozentsatz eingefrorener Tokens8%23%23%35% 95% 95%

Soweit so gut. Da alle Hersteller nicht mehr als vier Power Units über die Saison hinweg einsetzen dürfen, bleibt die Frage, wann welche Tokens eingesetzt werden. Renault überlegt seine Motor-Updates für die Endphase der WM aufzusparen. "Wir dürfen nicht nur an die nächsten Rennen oder die nächste Saison denken, sondern wir müssen unseren Blick auf die nächsten Jahre werfen", erklärt Renaults Managementdirektor Cyril Abiteboul. "Unser Vertrag läuft noch zwei Jahre, wobei wir stark davon ausgehen, dass er verlängert wird. So oder so müssen wir versuchen den Wert unsere Geldes zu maximieren, indem wir die Tokens, die uns zur Verfügung stehen, richtig zuordnen."

Bei Renault ist man optimistisch, dass die Verbesserungen für 2015 ausreichend sind, sodass man ein paar Tokens mit Blick auf 2016 zurückhalten kann, ohne dabei Kompromisse bei der diesjährigen Motorperformance eingehen zu müssen. "Wir müssen Ruhe bewahren. Ich bin überzeugt - und hoffentlich irre ich mich nicht -, dass unser Performancesprung ausreicht, um die richtigen Entscheidungen bezüglich der Motorentwicklung zu treffen - nicht nur für 2015, sondern auch für 2016", sagte Abiteboul gegenüber Autosport. Noch sind die Franzosen dabei all ihre Optionen durchzuspielen.

"Wir müssen sehen wie wir mit den Ressourcen spielen können, die wir für den diesjährigen Motor zur Verfügung haben." Abiteboul spielte damit auf das Reglement an, das mit jedem Jahr Änderungen an der Power Unit mehr und mehr einschränkt. "2016 ist ein wichtiges Jahr. Bis dahin muss man über das richtige Paket verfügen. Wenn das nicht der Fall ist, dann steckt man in Schwierigkeiten und nicht nur für 2016, sondern für viele Jahre danach", betonte Abiteboul.