Seit Mittwoch muss sich Gerhard Toifl vor Gericht verantworten. Dem österreichischen Steuerberater wird vorgeworfen, Gerhard Gribkowsky, dem ehemaligen Risikovorstand der BayernLB, in den Jahren 2006 und 2007 dabei geholfen zu haben, jene knapp 44 Millionen Dollar an Schmiergeld, die er von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone erhalten hatte, zu verschleiern.

Ecclestone hatte Gribkowsky mit der stattlichen Summe bedacht, damit die Formel-1-Anteile, die nach der Kirch-Pleite an die BayernLB gefallen waren, an den Investor CVC verkauft wurden. CVC hatte Ecclestone wiederum zugesagt, seine Position als Chef der Königsklasse behalten zu dürfen.

Scheinfirmen gegründet?

Bernie Ecclestone beendete seinen Prozess durch eine Zahlung in Millionenhöhe, Foto: Sutton
Bernie Ecclestone beendete seinen Prozess durch eine Zahlung in Millionenhöhe, Foto: Sutton

Aus der Anklageschrift geht hervor, dass Gribkowsky gemeinsam mit Toifl die "Sonnenschein Privatstiftung" gegründet haben soll, um Gelder am Fiskus vorbeizuschleusen. Zu diesem Zweck sollen Scheinfirmen ins Leben gerufen worden sein, als deren alleiniger Geschäftsführer Toifl agiert haben soll. Ziel sei es gewesen, Ecclestones Geldflüsse in Deutschland nicht versteuern zu müssen.

Gribkowsky hinterzog insgesamt knapp 15 Millionen Euro an Steuern und wurde 2012 zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt, seit Oktober 2013 ist er Freigänger. Das Verfahren gegen Ecclestone selbst wurde nach einer Zahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar im August des Vorjahres eingestellt. Ihm war Bestechung und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall vorgeworfen worden.

Das Urteil im Fall Toifl wird für Februar erwartet.