Nach der Saison ist vor der Saison und so startete bereits zwei Tage nach dem Finale in Abu Dhabi die erste Testphase für 2015. Alle Teams testeten, der Fokus lag aber auf der neuen Ehe zwischen McLaren und Honda, die erstmals vor der Weltöffentlichkeit loslegten.

Carlos Sainz jr. beendete den Red-Bull-Testtag auf Rang fünf, Foto: Sutton
Carlos Sainz jr. beendete den Red-Bull-Testtag auf Rang fünf, Foto: Sutton

Die Tester: Mercedes, Ferrari, Williams und Caterham setzten mit Nico Rosberg, Kimi Räikkönen, Valtteri Bottas und Will Stevens auf die aktuellen Stammfahrer. Für Lotus saß Testfahrer Charles Pic am Steuer, für Force India GP2-Champion Jolyon Palmer und für Red Bull der GP3-Champion Carlos Sainz jr. Sauber und Toro Rosso setzen während der Testfahrten auf die Dienste der künftigen Stammfahrer Marcus Ericsson und Max Verstappen. Stoffel Vandoorne hatte die Ehre, den McLaren-Honda zu pilotieren.

Die Platzierungen: Finnland hat den Wüstenstaat übernommen. Bottas im Williams war mit einer Zeit von 1:43.396 Minuten der Schnellste des ersten Testtages. Damit blieb er fast drei Sekunden hinter der Pole-Zeit von Nico Rosberg am Samstag zurück. Eine knappe halbe Sekunde hinter Bottas sortierte sich Räikkönen im Ferrari auf Platz zwei ein. Die Top-3 wurden von Halbfinne Nico Rosberg im Mercedes komplettiert, der mit 114 Runden der fleißigste Pilot des Tages war.

Die Reifen: 135 Sätze Reifen stehen den Teams nur zu Testzwecken pro Jahr zur Verfügung. Zehn dieser Sätze konnten in Abu Dhabi gegen die neuen Pirelli-Pneus für 2015 eingetauscht werden. Die ersten Eindrücke nach Longruns mit den Medium- und weichen Reifen waren positiv. "Wir bemerkten ein paar Unterschiede zwischen den neuen und den alten Pirelli-Reifen und dieses Wissen nehmen wir ins kommende Jahr mit", erklärte der Tagessieger Bottas. "Der Reifenabbau ist deutlich konstanter. Pirelli hat mit den neuen Mischungen gute Arbeit abgeliefert."

Die Zwischenfälle: Für gleich zwei Unterbrechung sorgte Jolyon Palmer im Force India. Am Vormittag stoppte der Brite in Kurve 13 nach einem Motorenproblem. Am Nachmittag kaum auf der Strecke, blieb er erneut liegen und sorgte für Rot. Die erste Unterbrechung fabrizierte Max Verstappen im Toro Rosso. Er krachte nach einem Problem mit der vorderen Radaufhängung in Kurve 19 in die Wand. Nur zwölf Minuten vor Testtende sorgte der schnellste Mann auf der Strecke für Rot: Bottas. Mit vier Minuten auf der Uhr wurde nochmals die grüne Flagge geschwenkt.

Stoffel Vandoorne hatte nach zwei Runs wieder Feierabend, Foto: Sutton
Stoffel Vandoorne hatte nach zwei Runs wieder Feierabend, Foto: Sutton

Ganz besonders dürftig lief es für McLaren-Honda. Den Vormittag saß die Mannschaft an der Box aus, um Elektronik-Probleme genau zu analysieren. "Wir wollen einfach sehr vorsichtig sein, denn es könnte im geringsten Fall der Kabelbaum anbrennen, aber es könnte auch den Elektromotor betreffen. Daher wollen wir sicherstellen, dass alles dreifach gecheckt ist", erklärte Boullier. Als Stoffel Vandoorne endlich auf die Strecke ging, sorgte er bereits auf seinem zweiten Run für eine Rote Flagge.