Der Toro-Rosso-Pilot Daniil Kvyat ist nach dem Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi der Mann des Tages. Der designierte Vettel-Nachfolger geht nach der Rückversetzung der beiden Red Bulls von Startplatz fünf in das letzte Saisonrennen.

Nachdem die Zeit in Q3 abgelaufen war, fehlten dem Russen lediglich sechs Hundertstelsekunden auf den Noch-Weltmeister Sebastian Vettel. Dank der Strafversetzung von Vettel und Daniel Ricciardo spülte es Kvyat unverhoffter Dinge in die dritte Startreihe nach vorne. Wie schon bei seinem Heimrennen im russischen Sochi geht der 20-jährige vom fünften Startplatz ins Rennen. Ein weniger gutes Omen, denn damals wurde der Russe auf Rang 14 durchgereicht.

Nach dem Qualifying im Wüstenstaat freute sich Kvyat über das positive Ergebnis: "Es war eine der besten Sessions, die ich in dieser Saison hatte." Mit Blick auf den Start sieht Kvyat besonders Ex-Weltmeister Fernando Alonso als größte Gefahr an, da er der aggressivste Fahrer sei. Auf ihn müsse man besonders aufpassen.

"Vor mir sind noch ein paar Autos mit Renault-Motoren, die will ich natürlich noch einfangen", sagte er mit Blick auf die beiden Red Bulls. "Gerade weil mir nur ein bisschen auf den sechsten Rang gefehlt hat, bin ich sehr optimistisch was das Rennen angeht", gab sich der Youngster kämpferisch, noch bevor die Strafe für Vettel und Ricciardo offiziell verkündet wurde.

Daniil Kvyat geht von Platz fünf ins Rennen, Foto: Sutton
Daniil Kvyat geht von Platz fünf ins Rennen, Foto: Sutton

Renault-Speerspitze

Somit ist der junge Russe beim morgigen Start auf dem Yas Marina Circuit plötzlich die Renault-Speerspitze. Ein Angriff auf Mercedes und Williams ist aber eher unwahrscheinlich. Trotzdem hofft Kvyat auf das Maximum. "Wenn wir in einer guten Position sind, dann wollen wir natürlich so viele Autos wie möglich schlagen und sehen dann, was dabei herauskommt", gab sich der 20-jährige realistisch.

"Ich starte von der sauberen Seite, aber man kann für das Rennen wirklich keine Prognose abgeben. Wir sollten einfach hart daran arbeiten Punkte zu holen", so Kvyat der noch gute Erinnerungen aus seiner GP3-Zeit an den Kurs im Wüstenstaat hat. Zudem wird der Rookie in Abu Dhabi seinen letzten Grand Prix für seinen derzeitigen Arbeitgeber bestreiten.

"Ich werde das Team vermissen und ich werde es vermissen, italienisch zu sprechen", sagte Kvyat mit einem Augenzwinkern, um dann wieder in den Angriffsmodus überzugehen: "Morgen ist keine Zeit dafür emotional zu werden, denn ich werde voll auf das Rennen fokussiert sein."